Soziale Stadt sucht neuen Bufdi

„Bufdi“ Souadou Coly (links) und Quartiersmanagerin Bärbel Andresen auf einer Bank vor dem Büro der „Sozialen Stadt“ in der Untergasse. Foto: HB

Steinbach (HB). Vergangenen Sommer präsentierte sie sich auf dem Laufsteg im Bürgerhaus – mit flotten Klamotten aus der Kleiderkammer der Arbeiterwohlfahrt. Sie machte ganz vorne auf der Rampe Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) bei der Sozialen Stadt und vertrat die Interessengemeinschaft Nachhaltigkeit. Souadou Coly machte eine blendende Figur, und es war einer der schönsten Augenblicke während der einjährigen Liaison unter den Fittichen von Quartiersmanagerin Bärbel Andresen. Ende Februar ist die Bufdi-Zeit für sie vorbei, aber der IG Nachhaltigkeit bleibt die Afrikanerin aus dem Senegal treu. Über einen Job würde sich die gelernte Buchhalterin freuen.

Sie wohnt weiterhin mit ihrer Familie in Steinbach und wird viele Menschen treffen, die sie in diesem sozialen Jahr, das im nächsten Monat endet, kennen und schätzen gelernt hat. Die Wertschätzung beruht auf Gegenseitigkeit, denn Souadou Coly kam gut an bei den Leuten, war freundlich, einfühlsam und geduldig in den zahlreichen Gesprächen mit Menschen, die Rat bei ihr suchten oder im Büro neben dem Bürgerhaus einfach nur plaudern wollten.

Das Bufdi-Jahr bei der Sozialen Stadt ist durch Jürgen Galinski populär geworden. Der heutige Stadtverordnetenvorsteher hat sich darauf mit bald 60 Jahren selbst eingelassen und mit Jugendlichen Palettenmöbel gezimmert. Er möchte die Uhr keinesfalls zurückdrehen und teilt die Auffassung der Quartiersmanagerin, dass dieser Freiwilligendienst ein wichtiger Schritt zur Persönlichkeitsbildung ist.

Nach ihm kam Coly, als es jede Menge zu tun gab. Die AGs der Sozialen Stadt, die IGs für den Gesamtbeirat, die Stadtrallye und die Kooperation mit der Phorrmsschule – Projekte am Fließband, allein in den Sommermonaten acht an der Zahl. Soualou Coly wurde von Montag bis Sonntag gebraucht. Für eine Aufwandsentschädigung von 300 Euro im Monat.

Die Caritas hat die freiwerdende Stelle jetzt ausgeschrieben und vor allem alle Volljährigen aus Steinbach sind zur Bewerbung aufgerufen. Es gibt keine Altersgrenze. Die Senegalesin wird bei der Einarbeitung helfen und auch dabei ihr Bestes geben. Der Bufdi hier ist wegen der vielfältigen Aufgaben etwas besonderes, sagt Coly. Abwechslungsreicher als etwa im Pflegedienst.

Dagegen spricht auch nicht der vorzeitige Abgang des Bufdi-Kollegen Arif Akdag, eines Chemikers aus Ankara. Er hat frühzeitig aufgehört, weil er eine Stelle gefunden hat.



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