Von der Sprache zur Schrift

Steinbach (stw). Es ist für die meisten von uns völlig selbstverständlich Gedanken zu Papier zu bringen. Sei es nur ein einfacher Einkaufszettel eine Rede oder vielleicht ein Schulaufsatz. Doch es gibt Völker auf der Erde, deren Sprache nur mündlich existiert. Mit dieser interessanten Thematik und ihren Konsequenzen beschäftigt sich ein Vortrag des Arbeitskreis Ökumene, der evangelischen und katholischen Kirche Steinbach. Die AG lädt alle Interessierten am Freitag, 1. Juli, von 19 Uhr an in das Gemeindezentrum St. Bonifatius, Untergasse 27 ein, um den Erfahrungen von Dr. Oliver Stegen vom Verein Wycliff zuzuhören. Das Thema des Abends lautet „Schrift, Bildung, Bibel – Hoffnung für Menschen in allen Sprachen“.

Wycliff ist eine international tätige, christliche und gemeinnützige Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, dass Menschen überall auf der Welt die Bibel in ihrer Muttersprache lesen können. Besonderes Augenmerk richtet der Verein dabei auf ethnische Minderheiten, die keine Schriftsprache besitzen. Ein Beispiel hierfür ist unter anderem das Volk der Rangi in Tansania. Oliver Stegen erläutert, wie die Sprachforscher arbeiten und wie die Alphabetisierung dieser Menschen von Wycliff umgesetzt wird. Dabei geht es in erster Linie um die Entwicklung einer Schrift, die auch vom Volk auch akzeptiert wird. Durch die Schrift wird die Voraussetzung für Schulunterricht in der Muttersprache geschaffen, was die Bildungschancen des Volkes wesentlich verbessert. Die Übersetzung des Neuen Testaments in Rangi konnte schließlich 2019 abgeschlossen werden. Daneben entstanden und entstehen weiterhin Informationsbroschüren zu Alltagsthemen, so dass die Bibliothek in Rangi ständig wächst.

Dr. Oliver Stegen wird in seinem interaktiven Vortrag mit vielen Beispielen, Rangidrucksachen und einer anschließenden Gesprächsrunde für alle Fragen der Gäste zur Verfügung stehen. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.



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