Steinbach (HB). Die Gartenstraße war bislang nicht für architektonische Highlights bekannt, sondern städtebaulich betrachtet eher eine langweilige Straße. Das hat sich allerdings inzwischen geändert. Durch eine aufwändige Sanierung sind die Häuser mit den Hausnummern 23 und 25 zu Hinguckern, ja zu einem stimmigen Ensemble, geworden.
Nachdem die Gerüste abmontiert sind, entfaltet die Villa aus dem Jahre 1928, erbaut zu Zeiten als Steinbach ein Dorf mit wenig mehr als 1000 Einwohnern war, ihre ganze Attraktivität. Vom hellen Grau der Nummer 25 heben sich dunkle Klappläden und das frische Weiß der Sprossenfenster ab. Über einem Vorsprung läuft das Dach an der Schmalseite spitz zu. Darunter liegt der Eingang, der in einen Anbau aus den sechziger Jahren mündet, als für die Besucher des damaligen Ordnungsamtes eine Wartezone eingerichtet wurde. Das Anhängsel, eigentlich eine Bausünde, ist dunkel angestrichen worden.
In dem Haus „residiert“ Amtsleiter Alexander Müller mit sechs Mitarbeitern des Amtes für Planen und Bauen. Das gesamte Gebäude wurde im Zuge der Sanierung mit Dämmmaterial ummantelt und ist nunmehr vollständig isoliert. Dies gilt auch für den angrenzenden Flachbau. Er ist farblich perfekt auf die Villa abgestimmt worden, so dass sie eine gestalterische Einheit bilden. Hier hat die zuvor im Rathaus untergebrachte Kämmerei mit Referatsleiter Marcus Gipp und fünf Mitarbeitern eine Heimstatt gefunden, nachdem die Caritas in das Hochhaus neben dem Bürgerhaus umgezogen war. Die Instandsetzung der städtischen Liegenschaften hat 180 000 Euro gekostet.
Nunmehr steht das über 100 Jahre alte Rathaus, in dem früher Schule gehalten wurde, ganz oben auf der städtischen Sanierungsliste. Von der Bautätigkeit schräg gegenüber werden die Mitarbeiter in der Villa zunächst nichts mitbekommen, denn als Erstes steht die Modernisierung der Toilettenanlagen auf dem Plan.