Steinbach auf dem Weg in die digitale Bundesliga

Die Kontrolle des Wasserhaushalts von Stadtbäiumen wie hier den Linden auf dem Rathausplatz soll ein Teil von Smart City werden.  åFoto: HB

Steinbach (HB). Kaum hat die Stadt sich für das Thema interessiert, da landet sie bereits einen Volltreffer. Es ist erst ein paar Wochen her, dass sich alle Fraktionen zu einem Workshop über die Möglichkeiten von Smart City getroffen haben, da hat die Kommune bereits einen Wettbewerb der Mainova gewonnen. Ihr Projekt zum Thema „Wassermanagement“ hat die fünfköpfige Jury überzeugt. Künftig wird die Verwaltung Daten über den Bewässerungsbedarf von Stadtbäumen und die Pegelstände am Computer abrufen.

Bislang war das südhessische Bürstadt der Vorreiter, jetzt schickt sich auch Steinbach an, in die digitale Bundesliga aufzusteigen. Die Mainova macht die Preisverleihung zum Event auf einem Smart City-Kongress Anfang November in Frankfurt. Dann wird Bürgermeister Steffen Bonk im Rampenlicht stehen. Bei der Präsentation vor Mitgliedern der vier Parlamentsfraktionen im Bürgerhaus stellte der Energieversorger während der Sommerferien ein System vor, das auf Funktechnik basiert und Kommunen weitreichende Anwendungsmöglichkeiten bietet. Im Rahmen eines Wettbewerbs wurden die Gemeinden aufgerufen, Ideen für den Nutzeffekt von Smart City zu entwickeln. Steinbach nahm die Gelegenheit wahr und landete mit seinem Beitrag einen Volltreffer.

Die einheimische Feuerwehr war gerade vom Katastropheneinsatz in Nordrhein-Westfalen zurückgekehrt und lieferte der Stadtverwaltung damit den Anstoß für „intelligentes Wassermanagement“, das nunmehr mit den Kenntnissen und der Technik von Mainova verwirklicht werden kann. Das Unternehmen installiert bis zu zehn Sensoren, mit denen die Pegel des Steinbachs des Entwässerungsgrabens an der Waldstraße einer permanenten Kontrolle unterliegen. Die Messdaten werden digital ins Rathaus übermittelt. Außerdem überwacht das System den Wasserbedarf von Stadtbäumen, wobei die drei Linden auf dem Rathausplatz als Versuchsobjekte dienen. Mainova finanziert die technische Ausstattung und den Betrieb für ein Jahr. Der Bürgermeister rechnet mit dem Beginn des Pilotprojekts im Lauf der nächsten zwölf Monate.

Die SPD-Fraktion denkt bereits über den Hochwasserschutz und die Pflege des Stadtgrüns hinaus. Sie hat sich bei den Genossen in Eschborn kundig gemacht und ist von einer App angetan, die den Nutzern Auskunft über die Parkplatzsituation am S-Bahnhof Süd gibt. Die CDU-Fraktion stellt fest, es sei nunmehr Aufgabe der Politik, Smart City auf die „speziellen Bedürfnisse“ Steinbachs auszurichten. In Rede steht beispielsweise die Digitalisierung der Stadtbeleuchtung. Der Bürgermeister bezeichnet die Neuausrichtung als „Herkulesaufgabe“, die mit der Einführung der EDV in den 1990er-Jahren vergleichbar sei. Er freue sich, in der Mainova „einen Partner zu haben, der die Themen mit uns gemeinsam voranbringt.“



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