„Wenn es sich nach Swing anfühlt, dann ist es auch Swing“

Mit dem Kinder- und Jugendkonzert „Swing in der Kirche“ begeistert die St.-Georgs-Gemeinde ihre Zuhörer und bringt sie in adventliche Stimmung. Foto: ne

Steinbach (ne). „Jetzt kommt die Carina“, ließ ein kleiner Junge seinen Vater neben sich auf der Kirchenbank wissen, während das Mädchen zur Orgel hinaufstieg. In sichtbarer Weihnachtsstimmung, mit weihnachtlichen Kopfbedeckungen wie Rentiergeweihen und Weihnachtsmützen, füllten die 39 Kinder und Jugendliche aus Steinbach und Umgebung den Raum der St.-Georgs-Kirche.

Das traditionelle Benefizkonzert „Swing in der Kirche“, das seit 2003 von der Gemeinde veranstaltet wird, brachte auch dieses Jahr am Sonntag, 4. Dezember, die Steinbacher zusammen. Auf Orgel, Geige, Cello, Blasinstrumenten und Klavier spielten junge Musiker Weihnachtsklassiker wie „Rudolph – The Red-Nosed Reindeer“, „Let It Snow“ und viele mehr. Auch eine Gesangseinlage der jungen Lucia Gronchi mit „The Girl I Mean To Be“ begeisterte das Publikum, genau wie der kurzfristig zusammengestellte Kinderchor mit dem mehrstimmigem Weihnachtsklassiker „Carol Of The Bells“ und „Santa Claus Is Coming To Town“ mit passender Choreographie.

Das erst vor einem Jahr neu gegründete Kammerorchester der Altkönigschule Kronberg unterstützte den Abend mit Schülern der neunten bis 13. Klasse. Unter Leitung von Julia Kitzinger bereicherte es mit stimmungsvollen Stücken wie „In The Bleak Midwinter“ das Swing-Programm.

Bürgermeister Steffen Bonk freute sich in seiner Begrüßung, zum ersten Mal in seiner Amtszeit in der St.-Georgs-Kirche sprechen zu können. „Wir rücken an Weihnachten alle ein Stück näher zusammen. Dazu gehört auch Musik.“ Er dankte besonders der musikalischen Leiterin Ellen Breitsprecher, die in den letzten Jahrzehnten aus Steinbachs Veranstaltungsleben nicht mehr wegzudenken ist. „Wenn sie etwas als Swing empfinden, dann ist es auch Swing“, zitierte Bonk die Musikerin und brachte damit das Publikum zum Schmunzeln. Das Konzept der Veranstaltung sei nicht, tatsächlichen „Swing“ zu spielen, sondern jedem Musiker die Chance zu geben, seinen eigenen Swing zu zeigen.

Der Abend wurde allerdings nicht nur zum gemeinsamen Musik-Erleben organisiert, sondern sollte als Benefizkonzert auch finanzielle Hilfe für einen guten Zweck leisten. So begrüßten Bonk und Breitsprecher herzlich Rolf Geyer aus dem Vorstand des Vereins „Luftfahrt ohne Grenzen“, der sich für die unmittelbare Versorgung von notleidenden Kindern und Familien nach Natur- und humanitären Katastrophen sowie für den Transport medizinischer Notfälle aus aller Welt zur ärztlichen Behandlung nach Deutschland einsetzt. Die gesammelten Spenden des Abends gingen an die Rettungsorganisation.

Ellen Breitsprecher zeigte sich „hin und weg“ von der erschienenen Menschenmenge und dem Engagement der Mitwirkenden. „Das Weihnachtsfest ist ein Familienfest, das mit Musik verzaubert wird“, sagte die Musikerin und schwärmte besonders von der tollen Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen und deren Talenten. „Für den Kinderchor gab es keine Alternative, als auswendig zu singen. Schon bei der zweiten Probe wurde kein Liedblatt mehr gebraucht und die englischen Texte saßen perfekt. Das Ziel ist es, gemeinsam zu swingen. Wenn man einen Fehler macht, aber mit Freude und Leidenschaft spielt, wird trotzdem Musik daraus“, betonte Breitsprecher. „Wir sprechen zwar nicht jedes Mal das gleiche Publikum an, doch ist jedes Jahr „Full House“. Diese Stadt hat nicht nur unglaubliche Musiker, sondern auch eine Gemeinde, die aufnimmt wie man spielt, egal was man spielt.“



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