VBS beginnt seine Bauoffensive

Das Parkdeck, das derzeit an der Wingertstraße errichtet wird, soll 90 Stellplätze haben. Foto: HB

Von Hans-Jürgen Biedermann

Steinbach. Diese Genossenschaft redet nicht nur über Wohnraum, sie schafft ihn auch. Der Volksbau- und Sparverein (VBS) will in diesem Jahrzehnt in der Siedlung am Hessenring 50 Wohnungen bauen und damit im Bestand nachverdichten. Die VBS-Offensive hat mit dem Bau eines Parkdecks in diesem Sommer begonnen.

Eigentlich erfolgte der Startschuss für die Gesamtinvestition von bald 30 Millionen Euro am Standort Steinbach bereits im Mai. Damals zerlegten Bohrer und Meißel der Abbruchmaschinen den in die Jahre gekommenen Garagenhof an der Wingertstraße mit insgesamt 32 Boxen. Auf dem Grundstück wächst nunmehr ein Parkdeck mit 90 Stellplätzen – eine Konstruktion aus Stahlträgern und Trapezblechen, die eine Firma aus Nordrhein-Westfalen für 1,2 Millionen Euro errichtet. Im Erdgeschoss wird der Boden gepflastert, damit Wasser durch die Fugen versickern kann. Oben erhält die Parkfläche einen betonierten Belag, und dafür dürfen die Temparaturen nicht unter zehn Grad Celsius fallen. Deshalb steht noch nicht fest, ob die Abstellanlage ab 1. November planmäßig vermietet werden kann, erklärt Michael Storck, Technischer Leiter des VBS, der in Steinbach 800 und in Frankfurt 4300 Wohnungen besitzt. Die Zentrale liegt in Nachbarschaft des Goethe-Hauses im Großen Hirschgraben.

Bei der Präsentation der Baupläne Anfang 2019 im Rathaus kündigte Vorstand Ulrich Tokarski die Fertigstellung des Parkdecks erst für 2021 an. Doch die Stadt drückte danach aufs Tempo, damit Parkplätze, die während der Sanierung der Berliner Straße wegfallen werden, sich auf diese Weise kompensieren lassen. Das scheint zu gelingen, indes macht der Bauherr noch keine Angaben über die Preiskalkulation auf dem Parkdeck, das über die Wingertstraße erschlossen wird. Fest steht bereits, dass es keine Kurzzeitplätze geben wird.

Im Birkenweg hat die Wohnungsbaugesellschaft bereits ein Haus mit Seniorenwohnungen, jetzt kommt ein weiteres hinzu. Es wird in die Lücke zwischen den Blöcken 6-8 und 10-14 im Hessenring gesetzt und besteht aus 15 altersgerechten, barrierefreien Wohungen. Im Eingangsbereich soll es eine Cafeteria geben, eine Sozialstation ist ebenfalls vorgesehen. Storck erwartet, dass die Bagger im kommenden Frühjahr anrücken werden. Darüber hinaus sollen bis Mitte 2022 auch sechs weitere Wohnungen bezugsfertig sein – zwei werden auf das Haus 6-8 und vier weitere auf den längs zum Pijnackerweg stehenden Riegel 10-14 gesetzt. Spätestens bis zum Frühjahr 2023 werden dann die drei Blöcke 1-5, 7-11 und 13-17 mit jeweils drei Wohnungen aufgestockt. Nachdem sich der Pijnackerweg zu einer ansehnlichen Promenade inmitten der VBS-Siedlung entwickelt hat, will auch die Genossenschaft ihren Beitrag zur Stadtverschönerung leisten. Die Wege von den Häusern zu der Verbindung zwischen Thüringer Park und Steinbachaue sollen einen neuen Belag und auch flachere Rampen für Gehbehinderte erhalten. Übrdies wird zwischen den Häusern ein Spielplatz angelegt.

Derweil wird beim VBS über ein weiteres Projekt nachgedacht, das sich noch in der Vorplanung befindet. Es geht um zwei Neubauten mit jeweils zehn Wohnungen, die auf Grundstücken im Norden und Süden des VBS-Quartiers entstehen sollen. Allein dafür will die Gesellschaft acht Millionen Euro ausgeben.

Sie hat auch bereits Interesse an der städtischen Initiative zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums am Taubenzehnten bekundet. Für diese Fläche ist gerade ein Bebauungsplan auf den Weg gebracht worden, in dem festgelegt werden soll, dass ein Drittel der Wohnungen zu erschwinglichen Mieten angeboten werden muss.

Was darunter zu verstehen ist, wird gerade am Weißkirchener Zimmersmühlenweg deutlich. Dort verpflichtet die Stadt den Investor, Mietwohnungen für nicht mehr als zehn Euro pro Quadratmeter anzubieten.

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