Verantwortung, Vorbild sein und auch mal „Lehrgeld“ zahlen

Hat während seines FSJ-Jahres bei der HSG Steinbach/Kronberg/Glashütten viel gelernt. Jan Erhard mit seinen Schützlingen von der F-Jugend. Foto: HSG

Zwölf Monate lang hat der 19-jährige Jan Erhard sein Freiwilliges Soziales Jahr, kurz FSJ, bei der HSG Steinbach/Kronberg/Glashütten geleistet. Wie es ist, in der Vereinsarbeit tätig zu sein und was er aus seinem Jahr als FSJler mitnimmt, davon hat er der Steinbacher Woche erzählt.

Warum haben Sie sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr entschieden?

Jan Erhard: Da gab es nicht diesen einen spezifischen Grund. Ich war schon während meiner Schulzeit Jugendtrainer. Ich musste zur heißen ABI-Phase dann halt pausieren. Jetzt wollte ich wieder mit dem weitermachen, was mir Spaß macht. Außerdem wollte ich mich nicht direkt in das nächste „Lernkapitel“ stürzen, sondern das Studieren noch etwas aufschieben.

Warum dann ausgerechnet ein FSJ und nicht nur eine Nebentätigkeit?

Jan Erhard: Zum einen konnte ich mich so voll und ganz auf den Sport fokussieren und zum anderen konnte ich als FSJler von vielen Angeboten profitieren.“

Welche denn genau?

Jan Erhard: Ein großes Plus des FSJ, denke ich, liegt darin, dass man die Möglichkeit bekommt, sich weiterbilden zu können und verschiedene Lizenzen zu erwerben. So besitze ich zum jetzt eine gültige Schiedsrichterlizenz für den Handball, sowie eine Übungsleiter-C-Lizenz. Ohne das FSJ wäre es deutlich schwieriger gewesen, diese zu erwerben.

Wie hat der Verein von deinem Jahr profitieren können?

Jan Erhard: Der Verein hat für dieses Jahr einen Trainer bekommen, der bereits Erfahrungen als Handballtrainer hat und der den Verein bereits kannte. Zudem können sie jetzt einen weiteren Schiedsrichter stellen, was ebenfalls dem Verein positiv angerechnet wird. Es herrscht auch im Handball ein großer Schiedsrichtermangel!

Zum anderen hilft ein FSJler auch bei Special-Events als Unterstützer, weil er eben immer verfügbar ist, verfügbar sein sollte. In diesen zwölf Monaten konnte die HSG Steinbach/Kronberg/Glashütten unter anderem mehrere Kooperationen mit Schulen eingehen, AG`s unterstützen sowie mehrere Sportevents austragen. Als FSJler war ich viel im Hintergrund tätig, habe aber auch eigene Projekte wie Minispielefest und Ostercamp eigenverantwortlich durchgeführt. Dabei habe ich auch „Lehrgeld“ zahlen müssen.

Zum Glück wurde ich von den Trainern der HSG unterstützt, sowie von meinem Betreuer Herr Haase vom MTV Kronberg der mich das Jahr begleitet hat. An dieser Stelle danke an alle!

Was genau waren Ihre Aufgaben?

Jan Erhard: Ich war das gesamte Jahr über als Jugendtrainer der Handball F-Jugend, E-Jugend und männlich C-Jugend tätig. Ich habe im MTV Fitness-Studio regelmäßig Aufsichtsdienste übernommen. Ich war fast die gesamte Saison als Schiedsrichter entweder in Ausbildung oder im Dienst. Und für gewisse begrenzte Zeiten habe ich verschiedene Turngruppen oder Schul-AGs begleitet, plus die üblichen Verwaltungs- und Organisationsarbeiten, die als Trainer ebenso notwendig sind.“

Was nehmen Sie aus dem Jahr als FSJler mit?

Jan Erhard: Es hat mir gezeigt was Verantwortung heißt und diese dann auch zu übernehmen. Die Erkenntnis, sich besser als Vorbild zu verstehen und seiner Vorbildfunktion zu entsprechen habe ich, so hoffe ich, geschafft. Das FSJ hat mir durchaus dabei geholfen, erwachsen zu werden, selbstständiger zu handeln und an manchen Stellen besser entscheiden zu können, ob man selbst proaktiv oder initiativ werden sollte oder doch sich mal zurückzuhalten. Mir hat dieses Jahr den nötigen Raum und Zeit gegeben, an Reife zu gewinnen. Es sind vor allem Dinge wie Verständnis, Rücksichtnahme und gegenseitige Zuvorkommenheit, die ich sehr zu schätzen gelernt habe.



X