Wird die „Villa Rustica“ zum historischen Monument?

Steinbach (HB). Vor beinahe 25 Jahren wurde sie mit Steinbacher Erde zugedeckt, jetzt kommt sie möglicherweise wieder ans Tageslicht. Der Magistrat soll prüfen, ob die „Villa Rustica“, ein Bauernhof aus der Römerzeit, am alten Cronberger Weg freigelegt und angemessen präsentiert werden kann. Den Antrag bringt die CDU in der Aprilsitzung im Stadtparlament ein.

Derzeit wird hierzulande viel über das Radfahren geredet. Grundlage ist das vom Magistrat in Auftrag gegebene Wegekonzept, das in den Gremien gerade behandelt wird. Eine der Strecken soll hinter der Bebauung in der Königsteiner Straße auf einem holprigen Feldweg entstehen. Diese Route könnte den archäologischen Fundort erschließen, womit die CDU die Voraussetzung erfüllt sieht, den alten Gutshofs aus „seinem Dornröschenschlaf“ zu holen. Die Denkmalpfleger hatten ihn 1998 zunächst ausgegraben, die Funde dokumentiert und die Fundstelle wieder mit Erde verfüllt, bis geklärt wäre, wie mit der „Villa Rustica“ umzugehen sei.

Die Überreste des etwa zweitausend Jahre alten landwirtschaftlichen Betriebes ortet die CDU auf einer Ackerfläche in 150 Meter Entfernung von der Bebauungsgrenze. Haupthaus und Nebengebäude verteilen sich auf einer Fläche von 50 mal 30 Metern, schätzt Heino von Winning, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes. „Steinbach ist nicht reich an historischen Gebäuden und deshalb sollte dokumentiert werden, welches Leben vor fast 2000 Jahren auf unserer Gemarkung herrschte,“ meint der Stadtverordnete. Ein Bodendenkmal dieser Güteklasse habe eine anschauliche Präsentation verdient.

Die Freilegung und die museale Aufbereitung werden womöglich von der Regionalpark Rhein-Main Taunushang finanziert, der auch Steinbach angehört. Die historische Fundstelle biete sich für eine Integration in die Regionalparkroute an, heißt es im Antrag der CDU.



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