„Wir wissen, was wir tun müssten“

Caroline Bechtold und Georg Sonntag-Löw, Sprecher der IG Nachhaltigkeit, vor dem Plakat der Arbeitsgruppe „Steinbach blüht“ das im Schaufenster des Stadtteilbüros hängt. Beide Gruppen sind miteinander vernetzt. Foto: csc

Steinbach. Konsum, Müll, Verkehr, mehr Stadtgrün statt Flächenversiegelung, Umweltverschmutzung …Caroline Bechthold und Georg Sonntag-Löw sprudeln fast über, wenn sie nach den Themen gefragt werden, die sie beschäftigen. Doch die beiden Steinbacher treiben diese Aufgaben nicht nur ganz privat um, die beiden befassen sich auch als Sprecher der Interessengemeinschaft (IG) Nachhaltigkeit damit.

Während Caroline Bechtold bereits auf einen Erfahrungsschatz als Leiterin der Gruppe „Steinbach blüht“ zurückgreifen kann und von Anfang an in die Arbeit der IG Nachhaltigkeit als Sprecherin involviert ist, kam Georg Sonntag-Löw „erst“ im Sommer diesen Jahres dazu. „Ich bin im Ruhestand und hatte das Gefühl, dass gerade zum Thema Energiewende viel zu wenig passiert“, erzählt der 70-Jährige. „Als ich dann von der IG Nachhaltigkeit und deren Engagement las, dachte ich, dass ich mir das einmal anschauen könnte“, erinnert sich der ehemalige Diplom Psychologe. Er sei beeindruckt gewesen von der Kompetenz, mit der die verschiedensten Themen in der IG aufgegriffen wurden, so Sonntag-Löw. Schon während der Stadtrallye im Sommer informierte er an einem Stand über sogenannte Balkonkraftwerke. „Wenn ich mit meinem Rad durch die Stadt fahre, dann sehe ich noch zu wenige Solaranlagen auf den Dächern“, gibt Sonntag-Löw zu bedenken, der seit 1991 in Steinbach lebt. „Aber so darf es nicht weitergehen“, findet er. Caroline Bechthold nickt bestimmt. „Eigentlich wissen wir, was wir tun müssten, um unsere Umwelt zu schützen und etwas gegen den Klimawandel zu tun“, sagt sie überzeugt. Beide wollen mit ihrem Engagement bei der IG Nachhaltigkeit eine Veränderung anstoßen das ist die große Motivation.

Dass sie damit nicht allein sind, zeige die Entwicklung, die die IG in den vergangenen Monaten genommen habe. „Es sind viele Mitstreiter dazugekommen“, freut sich Bechthold. Circa 30 Personen arbeiten in verschiedenen Untergruppen in der IG mit. Dabei fand das erste Treffen noch online mitten in der Coronazeit statt. „Jeder kann zu unseren Treffen kommen. Experte muss man nicht sein. Es genügt völlig, wenn man Lust hat, seinen Horizont in Sachen Nachhaltigkeit zu erweitern“, verspricht Georg Sonntag-Löw.

Das große Projekt, an dessen Umsetzung zur Zeit gearbeitet wird, heißt Food-Sharing. Unter dem Arbeitstitel „Fairteilen“ möchte die IG in Zusammenarbeit mit der Sozialen Stadt dazu beitragen, dass weniger Lebensmittel, die noch in Ordnung sind, im Mülleimer landen. „Wir hoffen, bald damit an den Start gehen zu können, vielleicht klappt es ja schon Ende Januar“, so Quartiersmanagerin Bärbel Andresen. Auch die Aktion „Kaa Kippe uff die Gass“, bei der die IG kleine Taschen- aschenbecher über das Stadtteilbüro verteilt hat, wurde realisiert. Das Nikotin in den Zigarettenstummeln ist schädlich für die Tiere, und wenn es ins Grundwasser gelangt, dann ist das auch nicht gut für Pflanzen und uns Menschen“, mahnt Bechtold. Daher habe man mit der Aktion ein Bewusstsein schaffen wollen.

Da sich viele Themenbereiche miteinander überschneiden, sei es der IG auch gelungen,Vernetzungen aufzubauen. „Wir sind eng verbunden mit der Fahrradwerkstatt Steinbach repariert und der AG „Steinbach blüht“, freut sich Caroline Bechtold.



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