Bisher leben in Kelkheim 181 Flüchtlinge

Von den 181 Flüchtlingen, die augenblicklich in Hessen leben, sind 39 anerkannt und sind auf Wohnungssuche. Kelkheim wird in diesem Jahr weitere 57 Flüchtlinge aufnehmen müssen und in den kommenden Quartalen werde weiter steigende Asylbewerberzahlen erwartet. Um diese Flüchtlinge vor allem im bevorstehenden Winterhalbjahr wetterfest unterzubringen, ist der Main-Taunus-Kreis für jede Initiative von privaten Immobilienbesitzern dankbar, heißt es in einer Presemitteilung aus dem Rathaus. Vor allem wird nach zentralen Wohnmöglichkeiten für die Asylbewerber gesucht, damit sie die gute Infrastruktur in Kelkheim nutzen können, bestenfalls also ortskernnah und mit fußläufig erreichbaren Einkaufsmöglichkeiten wohnen.

Erste Schritte sind bereits unternommen. emeinsam mit einem privaten Investor wird vom Main-Taunus-Kreis nun die ehemalige Naspa-Filiale in der Langstraße in Fischbach zu einer Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber ausgebaut. Inzwischen haben bereits acht Personen diese Unterkunft bezogen.

Außerdem gibt es in Kelkheim Gemeinschaftsunterkünfte für Asylbewerber in Kelkheim-Mitte, Münster, Ruppertshain und Eppenhain.

Zudem wohnen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im „Haus Mainblick“ sowie in einer Einrichtung in Eppenhain. Sie werden dort durch die Jugendhilfeträger, der Arbeiterwohlfahrt bzw. des Vereins Jugendberatung und Jugendhilfe betreut.

Und weiter aus dem Text des Rathauses zitiert: „Künftig wird es im Kelkheimer Amtsblatt eine eigene Rubrik zum Thema „Flüchtlingshilfe“ geben.

Hier werden wir konkrete Ansprechpartner für einzelne Bereiche, gezielte Anfragen nach Sachspenden und/oder ehrenamtlicher Mitarbeit veröffentlichen.“

Diese ehrenamtliche Arbeit wird bereits vom „Runden Tisch“ geleistet, eine Einrichtung, die vom Ausländerbeirat angeregt wurde. Freiwillige ehrenamtliche Helferinnen und Helfer unterstützen die Asylbewerber bei Behördengängen, organisieren Deutschkurse und Fahrdienste und sammeln Sachspenden (hauptsächlich Kleidung und Möbel). Neue Helferinnen und Helfer werden immer wieder gesucht.

Laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge kamen im ersten Halbjahr 2015 rund 179.000 Flüchtlinge nach Deutschland, im vergangenen Jahr waren es rund 203.000. Die Verteilung der Flüchtlinge auf die einzelnen Bundesländer erfolgt nach dem „Königsteiner Schlüssel“ und ist von der Höhe des Steueraufkommens und der Einwohnerzahl des jeweiligen Landes abhängig.

Innerhalb von Hessen werden die Flüchtlinge dann aufgrund der Einwohnerzahl und dem Ausländeranteil der Landkreise verteilt.

Der Blick auf die Kelkheimer Zahlen zeigt, dass die bisherigen Unterbringungsmöglichkeiten nicht reichen werden. Guter Rat wird hier sehr teuer sein.



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