Junge Forellen für den Liederbach

Zu diesem Artikel sei in aller Bescheidenheit die Frage erlaubt, ob die Aktion „Forellen für den Liederbach“ vielleicht vergeblich gewesen ist. Denn im April wurden rund 4.000 Bachforellen in der Größe von drei bis sechs Zentimetern an verschiedenen Stellen im Liederbach eingesetzt. Die nasskalte Witterung in diesem Frühling und der entsprechende Wasserstand im Liederbach waren ideale Bedingungen, die Bachforellen in ihre neue Umgebung zu setzen.

Nur, wenn wir wieder einen Sommer wie 2015 bekommen, werden die meisten dieser Forellen wohl eingehen, weil sie nicht auf dem Trockenen schwimmen können.

Es sei denn, sie haben sich rechtzeitig auf den Weg in den Main gemacht.

Gesagt wird in einer Information zu dem Thema, dass auch 2015 eine erfreuliche Reproduktion von Bachforellen im Liederbach festgtestellt wurde: „Dann jedoch ist durch den trockenen Sommer 2015 und den dadurch resultierenden niedrigen Wasserstand im Liederbach der Bestand der Bachforelle stark geschrumpft.“

Da kann aber nicht der Teil des Liederbaches gemeint gewesen sein, der durch Liederbach führt. Denn so weit wir feststellten und auch Bilder dokumentierten, war der Liederbach knochentrocken. Auch die Taschen, in denen sich Wasser längere Zeit halten sollte.Übrigens keine überraschende Entwicklung, auch wenn man den Wasserstand in den letzten Jahrzehnten betrachtet. Kaum ein Sommer, in dem der Liederbach nicht ausgetrocknet war.

Erschwerend seien die Bauarbeiten des Abwasserverbandes für die Umsetzung der Wasserrahmenschutzlinie zur Beseitigung der Sohlabstürze hinzugekommen.

Doch auch die haben im vergangenen Sommer im Kelkheimer Bereich nicht viel geholfen.

Immerhin habe durch eine städtische Initiative eine Gruppe von Fischfreunden zusammengefunden, die mit einer neuen Generation von Bachforellen den Bestand wieder aufstocken wollten.

Die Firmen, die an den Renaturierungsarbeiten im letzten Sommer beteiligt waren, hätten sofort finanzielle Unterstützung zugesagt, und der Angelsportverein half mit, die Bachforellenpopulation zu steigern.

Immerhin: Optimisten hoffen, dass damit der Bestand der Bachforellen langfristig gesichert werden kann.

Der renaturierte Liederbach biete jetzt allen Bachbewohnern optimale Bedingungen an, heimisch zu werden.

Das könnte sogar der Fall sein, wenn der Sommer 2016 dem Frühjahr 2016 gleicht.

Das Bild zeigt Siegfried Kralack (Stadt Kelkheim) beim Fischbesatz an der Rotebergstraße.



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