Hornau-West, Feuerwehrhaus, Gagernspange – Stadtverordentenversammlung wird interessant

Eines der 5 Vorkonzepte die zur Debatte stehen.Foto: Stadt

Kelkheim (ju) – Der kommende Montag könnte ein sehr interessanter Tag für Kelkheim werden, denn auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung stehen zwei Schlagworte, die derzeit in Kelkheim sehr kontrovers diskutiert werden: Hornau-West und das gemeinsame Feuerwehrhaus der Wehren Mitte, Hornau und Fischbach in eben diesem Gebiet.

Zur Debatte stehen verschiedene vorgeplante Varianten, die 123 bis 316 Wohneinheiten für 280 bis 761 Menschen vorsehen, verbunden mit der sogenannten Gagernspange, die Gagernring und Kelkheimer Straße dann verbinden würde. Natürlich darf auch Kindergarten und Mehrfamilienhaus nicht fehlen, aber bei der Bürgerinitiative „Gegen Hornau-West“ wie auch bei Bürgern, die sich in der Facebook-Gruppe „Alles rund um Kelkheim“ zu diesem Thema austauschen, ist dies nur Augenwischerei. Viele machen sich Sorgen um die Natur, für andere stehen die hohen Kosten im Mittelpunkt und gerade die Fischbacher erwarten für ihren Stadtteil den „Verkehrskollaps“, sollte in dem Gebiet soviel zusätzlicher Wohnraum entstehen. Hinzu kommt, dass die Gagernspange dann den schnellsten Weg zur A3 darstellen würde, was noch mehr Fahrzeuge anziehen könnte. Auch Feuerwehrleute melden sich zu Wort. Gerade in Fischbach scheint man mit der Zusammenlegung der Wehren nicht gerade zu liebäugeln. Viel lieber würde man den derzeitigen Standort ausbauen. Unverständnis und Stirnrunzeln verursacht auch die Tatsache, dass eine Unterführung unter der Bahnlinie gebaut werden müsste. So ist von der BI zu hören: „Die Kosten für die unsinnige und als Verkehrsentlastung völlig untaugliche Straßenverbindung, die eine notwendige Tragfähigkeit von mindestens 40 Tonnen aufweisen muss, sowie für die Bahnunterführung am Gagernring, hat die Stadt alleine zu tragen. Für eine städtische Straße sind keine Zuschüsse vom Land Hessen zu erwarten.“ So auch die Meinung eines Users im Internet, wo man lesen kann: „Ich wundere mich, das die Planungen scheinbar nicht berücksichtigen, dass die Unterführung extrem steil wäre, die großen Feuerwehrautos somit enorme Probleme bekämen und die Stelle zudem extrem Überflutungsgefährdet wäre. Klingt nach einem Millionengrab.“ Nicht außer Acht zu lassen, dass auch die Künstlerwiese am Gagernring mit einbezogen würde. Hier müsste ein Kreisverkehr entstehen. Auch oder vielleicht gerade deswegen steht ein Antrag der FDP auf der Tagesordnung zu genau dem Thema. Die Infrastrukturmaßnahmen wären also sehr kostenintensiv, dazu kommen noch die Kosten für den Bau des Feuerwehrhauses, die derzeit mit 30 Millionen Euro beziffert werden. Einige wenige drängen in der Diskussion bei Facebook auf das nötige Wachstum der Stadt und argumentieren zum Beispiel mit dem „Grundrecht auf Wohnraum“.

Die Bürgerinitiative, um die es gerade in den Wintermonaten etwas ruhiger geworden ist, will jetzt aktiv auf Bürgerinnen und Bürger zugehen, aufklären. Auch der Stammtisch soll wieder aufleben, eben gerade an diesem 22. April, wenn es im Plenarsaal des Rathauses um die Zukunft von Hornau-West geht – „eben ein Stammtisch-Spezial“.



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