Die RB12 ist nicht die RB15 – oder eher doch umgekehrt?

Kelkheim (kez) – Freie Fahrt für alle sowie Gutschrift für Stammkunden auf RMV-Linie 15 „Taunusbahn“ – über diesen Satz in einer Presseverlautbarung stolperte die Redaktion der Kelkheimer Zeitung und fragte deshalb beim RMV an, wie denn das so mit der Linie der RB12, also der Kleinbahn, sei?

Denn dort war zu lesen: Die vom RMV bereits angekündigte zweimonatige Aktion zur kostenlosen Nutzung der RMV-Linie 15 „Taunusbahn“ startet nun. Sie gilt vom 1. April bis 31. Mai für alle Fahrten in der 2. Klasse auf der Strecke zwischen Brandoberndorf und Bad Homburg. Sie ist ein Dankeschön an alle Fahrgäste, welche in Zeiten schlechter Betriebsqualität aufgrund der unbefriedigenden Lieferung der Wasserstoffzüge von Alstom der Taunusbahn treu geblieben sind. Die 27 Wasserstoffzüge sind inzwischen im Einsatz und fahren momentan mit einer Zuverlässigkeit von durchschnittlich 90 Prozent.

Auch die morgendlichen drei Fahrten der RB15 nach Frankfurt und nachmittags zurück sind von der Aktion umfasst. Fahrgäste, die bereits eine Jahreskarte oder ein Abonnement wie das Deutschland-Ticket besitzen, profitieren gleichfalls von der Aktion. Sie erhalten den Betrag für umgerechnet je ein Deutschland-Ticket pro Aktionsmonat, also insgesamt zwei Mal 49 Euro.

Gut und schön, doch so viel Großzügigkeit gepusht durch das schlechte Gewissen, regte zum Nachdenken an. Denn: Wie war oder ist es denn auf der Strecke der RB12 zwischen Königstein und Frankfurt? Da war doch auch die Rede davon, dass es mit dem rollenden Material nicht immer so recht klappen wollte, abgesehen vom so oft fehlenden Personal, der schlechten Informationspolitik und dem Verzug der Auslieferung der Wasserstoffzüge.

Die Antwort kam vom RMV, nachdem über die Misere der RB12 geschrieben worden war: „Ein weiterer Aspekt ist, dass bei den anderen Strecken des Taunusnetzes vielfach – wenn auch mit Fahrzeitverlängerungen oder zusätzlichen Umstiegen – Fahrtalternativen bestehen (besonders RB11, aber auch ab bspw. Liederbach oder Kelkheim), jedoch den Fahrgästen auf der RB15 keine solchen Möglichkeiten offenstanden.“

Der stellvertretende Pressesprecher des RMV weiter: „Abschließend möchte ich nochmals betonen, dass die RB15 in besonderer Weise durch die Häufung und Dauer von Fahrtausfällen betroffen war, wohingegen bspw. auf der RB12 am Jahresanfang 2023 Ersatz-Dieselfahrzeuge mit hoher technischer Zuverlässigkeit, insbesondere fabrikneue Dieselfahrzeuge, eingesetzt wurden. Auf der RB15 kamen hingegen im Frühjahr 2023 ältere Ersatzfahrzeuge zum Einsatz, die sich als unzuverlässig erwiesen.“

Tröstende Worte fürwahr. Ob das die Fahrgäste der RB12 zwischen Königstein und Frankfurt genau so empfinden? Wir würden es gerne wissen.



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