Unterschriftensammlung: Kein Durchgangsverkehr in der Gartenstraße

Keine Falkensteiner Palastrevolte: Walter Krimmel (links) nimmt die Unterschriftenliste von Magistratsmitglied Karl-Gustav Schramm völlig rechtens im Amtszimmer des Bürgermeisters entgegen, denn Leonhard Helm ist derzeit im Urlaub – und dann vertritt ihn ganz offiziell der Erste Stadtrat. Foto: Friedel

Königstein/Falkenstein (hhf) – Die Botschaft ist nun im Rathaus angekommen: Die Anwohner der Gartenstraße in Falkenstein haben die Nase voll davon, dass ihr Wohngebiet immer mehr als Durchgangsstraße benutzt wird.

Tatsächlich eignet sich der schmale Weg hervorragend, um die Falkensteiner Straße mit ihrem scharfen Knick und den verkehrsberuhigenden Parkplätzen um ein Stück abzuschneiden, weshalb die auch vom Tempo der Abkürzer wenig begeisterten Anlieger eine Unterschriftensammlung organisiert haben.

Überbracht wurde die sorgfältig geführte Liste nun von Stadtrat Karl-Gustav Schramm, der sich als Falkensteiner schon zuvor mit den Sorgen der Anwohner beschäftigt hatte. Der Zeitpunkt dafür war wohl gewählt, nicht ganz zufällig überreichte „KG“ das Dokument in diesen Tagen an Walter Krimmel, der als Erster Stadtrat den Bürgermeister vertritt, denn Krimmel ist schon seit geraumer Zeit auch für die immer noch gesperrte zweite Fahrspur in der Kreiselzufahrt aus Richtung Glashütten zuständig.

Diese aber machen die Falkensteiner als Auslöser für den Abkürzungsverkehr vor ihren Haustüren verantwortlich: Um den Stau zu umgehen, so ein Unterschriften-Geber, würden auch Autofahrer aus Glashütten oder Limburg in die Adelheidstraße abbiegen, um dann via Frankfurter Straße und Falkensteiner Straße in Richtung Kronberg, Oberursel oder A661 zu gelangen. Ob das tatsächlich so ist, wollen die Betroffenen weiter genau beobachten, es kann nämlich auch sein, dass die beiden weiterführenden Schulen in der Falkensteiner Straße „Mama-Taxis“ auf die umstrittene Route locken. Auch diese aber haben es meist eilig, „Raserei“ ist der zweite Vorwurf der Anwohner, die sich mit den vielen Kindern der Familien dort ebenso wenig verträgt wie das hohe Verkehrsaufkommen.

Wer nun meint, die verärgerten Anwohner wollten das Naheliegende tun und die Gartenstraße einzäunen, der irrt sich, auch von Einbahnstraßen oder Pollern ist nicht die Rede. Vielmehr verstehen sie ihren nun offiziell gewordenen Protest als eine Aufforderung an die zuständige Stadtverwaltung, sich mit den Betroffenen gemeinsam Gedanken um eine vernünftige Lösung zu machen. Eine Umwidmung in eine Tempo-30-Zone könnten sie sich zum Beispiel vorstellen, gerne hätten sie auch eine Spielstraße – allerdings nebst der ordnungspolizeilichen Überwachung, damit die Verkehrsschilder auch ernst genommen werden.

Interessante Statistik am Rande: Auf der Liste finden sich ganze 29 Unterschriften, das klingt zunächst wenig. Wer aber vor Ort die Hausnummern nachzählt, kommt gerade bis 23 – und damit sind die 100 Prozent weit überschritten.



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