50 Jahre Tanztee mit Band von damals „Line Five“

Am 4. Februar bringen die Musiker von „Line Five“ das Feeling der 60er-Jahre verbunden mit dem Sound von heute ins Katholische Gemeindezentrum. Fotos: privat

Königstein – Am Sonntag, 11. Dezember 1966, also genau vor 50 Jahren, nahm die Katholische Kirchengemeinde St. Marien ihr neu erbautes Gemeindezentrum in der Georg-Pingler-Straße nach einer feierlichen Einweihung in Betrieb. Den gemütlichen Familienabend am Einweihungstag umrahmte die Blaskapelle des Schülerkonvikts des damaligen Albertus-Magnus-Kollegs mit zünftiger Musik. Die Jugend nahm es gelassen, eröffneten sich doch mit dem neu erbauten Zentrum auch für sie neue, ungeahnte Möglichkeiten der Begegnung.

Das Disco-Zeitalter war noch in den Startlöchern, strenge Elternhäuser und noch striktere Vorschriften in den Internaten des Konvikts und der Ursulinen ließen nicht viel Spielraum zur gemeinsamen Freizeitgestaltung. Eigeninitiative und Ideen waren gefragt. Das war die Geburtsstunde der Jugendveranstaltung „Tanztee“, die am 5. Februar 1967 im großen Saal des neuen Gemeindezentrums startete. Alle vier Wochen, sonntags von 16 bis 20 Uhr, konnte getanzt, geschwoft und geschwätzt werden. Für die damalige Zeit eine total „coole“ Sache und wie sich später herausstellen sollte, eine richtige Partnerbörse. Mindestens acht Paare haben sich hier kennengelernt und alle sind heute noch zusammen.

Zusammen kommt auch immer noch die Musikband von damals. Was hätte da näher gelegen, als zum 50. Jubiläum unseres Gemeindezentrums eine Revival-Veranstaltung zu inszenieren unter dem Motto „50 Jahre Tanztee Königstein mit ‚Line Five‘ von 1967!“

50 Jahre nach ihrem ersten Auftritt im Katholischen Gemeindezentrum in Königstein tritt am 4. Februar 2017 die Band noch einmal auf, die damals zur Eröffnung und danach bis 1969 gespielt hat. Es waren fünf Jungs von der Bischof-Neumann-Schule, die in den wilden Sechzigern auf der Bühne standen als „Line Five“, inspiriert durch den talentierten „Bandleader“ Roland Helm. Zwei E-Gitarren, eine Bassgitarre, Schlagzeug, Verstärker und eine elektronische Orgel brachten sie mit und sangen dazu aus Leibeskräften in ihre Mikrofone. Dieser Sound war neu! Die Beatles und Rolling Stones hatten ordentlich vorgelegt.

Jeder wollte diese Musik hören und „Line Five“ machten sich als erste in Königstein daran, sie auf die Bühne zu bringen.

Im Repertoire der Fünf die damaligen Hits, die sie aus dem Radio und dem „Beatclub“ im Fernsehen kannten. Die englischen Texte kamen aus der „Bravo“ oder waren mühsam Radio und Tonband abgelauscht. Die zahlreichen Auftritte beim „Tanztee“ machten die junge Band rund um Königstein bekannt. Auf den britischen Beat-Boom folgte die schwarze Musik des Soul und die Jungs von „Line Five“

packten kurzerhand Saxofon und Trompete aus, gelernt nirgendwo anders als im Blasorchester des Königsteiner Albertus-Magnus-Internats.

1969 kam das Abitur, die Musiker kehrten Königstein den Rücken, zerstreuten sich zum Studium und es war Schluss mit Rock `n Roll beim „Tanztee“. Die Freunde hielten aber über all die Jahre Kontakt und mehr als zwei Jahrzehnte später lebte die Band wieder auf. Man musizierte wieder gemeinsam, stand bei runden Geburtstagen auf kleiner Bühne, auch ohne geübt zu haben – und siehe da, es funktionierte nach wie vor.

Stück für Stück fanden die Bandmitglieder auch so manche „Fans“ aus den Reihen der Klassenkameraden, der Freundinnen und Bekanntschaften aus dem Mädcheninternat der Königsteiner St. Angela-Schule wieder zuammen. Die Fünf waren inzwischen Studienrat, Notar oder Journalist, aber die Musik war die von damals.

Und nun die Sensation! Zum 50. Jahrestag des „Tanztees“ stehen sie noch einmal im Katholischen Gemeindezentrum auf der Bühne. Sie proben sogar: Für einen Abend mit dem Feeling von 1967 und dem Sound von 2017!

Also, alle Interessierten den neuen Kalender hervorholen und den Termin rot anstreichen: Samstag, 4. Februar, 19 Uhr, Katholisches Gemeindezentrum, Königstein!

Die Band „Line Five“ in jungen Jahren.

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