BUND: Philosophenweg darf nicht geschlossen werden

Königstein – Die Safari ist eröffnet, jetzt wird auf große Tiere geschossen…Das sei das zweite „Riesentier“, das von der Kronberger Politik erlegt wurde: Der Philosophenweg solle quasi dem Opel-Zoo „geschenkt“ werden, folgert der BUND Königstein-Glashütten und protestiert energisch gegen die Schließung des Philosophenwegs: Der Philosophenweg sei die einzige direkte, schnellste und umweltschonendste Verbindung zwischen Kronberg und Königstein, die es gebe. Selbst ein teuer ausgebauter Scheibelbuschweg – den die Bürger laut BUND selbst mit 170.000 Euro bezahlen müssten – wäre dafür niemals ein Ausgleich.

Hier würden eklatant die Ziele eines Bebauungsplanverfahrens mit den Füßen getreten: Ein Bebauungsplan solle immer das Ziel haben, die öffentlichen Belange zu schützen und zu verwirklichen. Seit wann seien die Interessen eines privaten Vergnügungs- und Tierparks wichtiger als die Interessen der Bürger?, fragt BUND-Vorsitzende Cordula Jacubowsky.

Der Opel-Zoo habe die aktuelle Entwicklung, dass viele Gehege nur über den Philosophenweg zu erreichen seien, selbst so herbeigeführt: Im alten Bebauungsplan sei der Wegeverlauf noch ganz anders vorgeschlagen worden, als sie der Opel-Zoo dann verwirklicht habe. Der BUND erinnert daran, dass der alte und der neue Bebauungsplan beide von ein und demselben Unternehmen entworfen worden seien. Deshalb habe auch bislang jeder angenommen, dass die Pläne, die das Unternehmen im Auftrag des Opel-Zoos als Bebauungspläne eingereicht habe, auch die Interessen des Zoos widerspiegeln würden. Anscheinend sei dies aber ein Trugschluss, die Pläne seien anscheinend gezielt so ausgestaltet, dass sie den größten Konsens bei den Stadtverordneten finden würden, vermutet man beim BUND. Dass das nicht zu weit hergeholt ist, zeigt auch das merkwürdige Argumentieren des Opel-Zoos: Von Wildguckern sei die Rede, es soll aber eine Aussichtsplattform auf die Elefanten gebaut werden? Vandalismusschäden seien groß aufgebauscht worden, aber öffentlich nie nachgewiesen? Der BUND habe nachgefragt, ob man vertraulich ebenfalls die Listen sehen dürfe. Nein, habe die Antwort gelautet, man wurde auf die Stadträte verwiesen. Schade nur, dass die Schweigepflicht haben…

Der BUND geht nach wie vor davon aus, dass die Vandalismusschäden nur vorgeschobene Argumente seien, um die wirtschaftlichen Interessen des Vergnügungs- und Tierparks „Opel-Zoo“ durchzusetzen. Nur mit offenen Karten sei überhaupt noch Vertrauen zu schaffen. Es ist einfach schon zu viel getrickst worden. Der BUND befürchtet, dass als nächstes auch der ausgebaute Scheibelbuschweg zur Versorgung der Gehege zweckentfremdet werde, genauso, wie es dem Philosophenweg bis jetzt ergangen ist.



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