Gebiet Am Hardtberg in der Warteschleife als Kiga-Standort

Königstein
(el) – Es ist eines der letzten freien Gebiete in Königstein, das für eine Wohnbebauung in Frage kommt und entsprechend groß war die Aufmerksamkeit, die dem entsprechenden Tagesordnungspunkt im Stadtparlament geschenkt wurde, auch von Seiten der zahlreich erschienenen Zuschauer, die die jüngste Sitzung der Parlamentarier verfolgten. Sie alle mussten zur Kenntnis nehmen, dass der Bebauungsplan K69 „Am Hardtberg“ für den Bereich südwestlich des Martin-Niemöller-Weges nun als Vorentwurf mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP gegen die Stimmen von ALK, Grüne und Stefan Kilb (parteilos) in die nächste Runde gehen wird, was bedeutet, dass hier eine Bürgerbeteiligung stattfinden wird.

Zuvor hatte die ALK erfolgreich per Antrag die Erstellung eines Verkehrsgutachtens eingefordert; einer Auflage, der auch alle Fraktionen zustimmen konnten. Dietmar Hemmerle (Die Grünen) war mit seinem Antrag gescheitert, die bauliche Auslastung zu reduzieren, liegt aber mit seiner Forderung gar nicht so weit entfernt von der CDU-Linie, die laut Finanzausschuss-Vorsitzendem Thomas Boller „maßvoll erweitern“ lautet.

Für die Fläche an sich gibt es vielfältige Vorstellungen. Ein Teil soll als Gewerbefläche ausgewiesen werden, für die es auch schon einen Interessenten bzw. ein Königsteiner Unternehmen gibt, das hier einen Nutzungswunsch hat.

Der so genannte „Plan B in diesem B-Plan“ ist für all jene nichts Neues, die in den vergangenen Monaten die groß angelegte Suche der Stadt Königstein nach einem möglichen neuen Standort für den städtischen Kindergarten und Hort verfolgt haben. Zuletzt hatte man die Planung darauf fokussiert, eine Villa in der Herrnwaldstraße, die eine Stiftung der Stadt zur Nutzung angeboten hatte, entsprechend umzubauen. Allerdings gibt es auch in diesem Zusammenhang einige Klippen zu umschiffen. Für Dr. Hedwig Schlachter, ALK-Fraktionsvorsitzende, hat das Ganze weniger etwas von einem städtebaulichem Erfordernis – ein Begriff, den andere gerne in den Mund nehmen würden. Vielmehr habe man es hier mit der Tatsache zu tun, dass der Plan auf die Bedürfnisse der Eigentümer zugeschnitten sei. Das Entree der Stadt werde hierdurch massiv zugebaut und dazu könne sie nur davor warnen, einen Kindergarten an einer solch befahrenen Straße anzusiedeln. Das sei für sie der „denkbar schlechteste Standort“. Fraktionskollege Berthold Malter fürchtet gar, dass die „Kreiselproblematik“ wieder aufbrechen könnte; Rückstaus könnten sich bilden. Die ALK hätte stets ein Kinderzentrum am Forellenweg und nicht an einer solch exponierten Stelle favorisiert, die mauen städtischen Finanzen sowie die noch zu klärende zukünftige Ansiedlung des Betriebshofes hätten jedoch diesen Plänen den Garaus gemacht.

Thomas Villmer, SPD-Fraktionschef, sieht hier sehr wohl ein städtebauliches Erfordernis. Es gehe um das Gestalten – Nutzungen wie Kindergarten, ein mögliches Altenheim, Wohnraum für Asylanten – all diese Überlegungen gelte es einzubeziehen und hier stehe man ganz am Anfang und es gebe keine Alternative, die sich anbietet aufgrund der finanziellen Situation der Stadt.

Im Grunde müsse man dankbar sein, dass man dieses Gebiet habe, resümierte Dr. Gerhard Adler (FDP), denn es gebe viele, die hiervon profitieren könnten – auch die Stadt. Es winken mehr Einnahmen für Königstein in Form von Gewerbe-, Grund- und Einkommenssteuer. Außerdem müsste man eine Alternative zum Standort Herrnwaldstraße für den Kindergarten in der Schublade haben.



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