Gesangverein Schneidhain feiert den zweiten Advent

Unter der Leitung von Agnes Gottschalk feierte der Gesangverein Schneidhain auch in diesem Jahr den zweiten Adventssonntag mit vielen Zuhörern in der katholischen Kirche in Schneidhain. Weihnachtliche Lieder bekannter Komponisten brachten das Publikum in festliche Vorweihnachtsstimmung. Foto: Fuchs

Schneidhain (efx) – Macht hoch die Tür, die Tor macht weit! Feierlich eröffnete der Gesangverein 1893 Schneidhain sein Adventskonzert am zweiten Adventssonntag. Auch in diesem Jahr hatten die Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Agnes Gottschalk wieder ein festliches Weihnachtsprogramm zusammengestellt und beeindruckten alle Gäste in der katholischen Kirche Sankt Johannes der Täufer in Schneidhain. Ursprünglich im Jahre 1893 als reiner Männerchor unter dem Namen Gesangverein „Deutsche Eiche“ gegründet, ist der schließlich 1988 in „Gesangverein Schneidhain“ umbenannte Chor mittlerweile ein harmonisches Zusammenspiel beider Geschlechter unterschiedlichster Altersgruppen.

Dies bringt gleich mehrere Vorteile, denn damit kann ein größeres Repertoire an Sing-lagen und ein noch abwechslungsreicheres Liedprogramm den Zuhörern offeriert werden. Letztere waren denn auch sehr zahlreich in die kleine Kirche „an den Geierwiesen“ gekommen und so wunderte es niemanden, dass alle Bänke dicht belegt und selbst oben auf der Empore noch nach dem einen oder anderen Plätzchen Ausschau gehalten wurde. Pünktlich mit dem Glockenschlag um 16 Uhr betraten die Sängerinnen und Sänger, im Kleidungsstil elegant aufeinander abgestimmt, den Altarraum. Ungefähr 25 Stimmen bilden den Chor, der ein Altersspektrum von Mitvierzigern bis Mitachtzigern bedient. Zurzeit singen rund 20 aktive Sängerinnen und fünf Sänger im Verein. Jeden Dienstag zwischen 19 und 20.30 Uhr trifft man sich im Dorfgemeinschaftshaus, um gemeinsam mit Spaß zu musizieren. Helga Hunkel, die erste Vorsitzende des Vereins, kennt die positiven Nebeneffekte dieser Treffen nur zu gut. Selbst schon lange Jahre im Chor tätig, ist für sie klar: „Singen macht Freude, hebt die Stimmung, die Gesundheit und den Geist.“ Der feierliche Kerzenschein im Glanze der goldenen Ornamente vereint mit dem Duft der dekorierten Tannenzweige unterstützen die feierliche Atmosphäre des Konzerts. Nach der kurzen Begrüßungsansprache Hunkels, muss das Weihnachtslied von Walter Kraxner, „Still, ganz still“ die Zuhörer keineswegs zur Stille ermahnen. Denn weihnachtliche Stille beherrschte die kleine Schneidhainer Kirche bereits vor Beginn des Konzerts. Alle Gäste waren in Vorfreude auf das nahende Weihnachtsfest gestimmt, und warteten gespannt auf die Musik des Gesangvereins. Dieser erfreut sich unter den Gästen großer Beliebtheit.

Denn seit vielen Jahren bietet der Gesangverein Schneidhain einmal zum Frühlingserwachen im Wonnemonat Mai das Frühlingskonzert, um dann das Jahr im Dezember mit dem großen Adventskonzert zu beschließen. Norbert und Magdalena Hartmann wohnen seit vier Jahren in Schneidhain und fühlen sich hier sehr wohl. Sie besuchen die katholische Kirche in Schneidhain gerne und freuen sich ganz besonders, dass sie der Gesangverein auf die Weihnachtszeit einstimmt. Ursprünglich aus Erfurt hierhergezogen, sind die Hartmanns mit dem großen Dom ihrer alten Heimat sehr vertraut, wollen aber die kleine Schneidhainer Kirche und den Zusammenhalt der Schneidhainer Gemeinde nicht mehr missen. „Ich wechsle immer zwischen Schneidhain und Mammolshain“, berichtet die neben Ehepaar Hartmann sitzende Evelina Ebeling, die im Magistrat der Stadt Königstein tätig und unter anderem auch im Freundeskreis der Städte Königstein aktiv ist. Auch sie möchte den Auftritt der Schneidhainer Sängerinnen und Sänger nicht missen und steht alljährlich vor der schweren Entscheidung, welches Ereignis sie wählen soll.

Vor Veranstaltungsbeginn herrscht bereits ein aufgeregtes Treiben im an die Kirche angebauten kleinen Pfarrsaal. Denn hier probt man die letzten kleinen Sequenzen und stimmt noch einige unvorhergesehene Details ab. Details, die nicht unerheblich für die Gestaltung der Veranstaltung sind, denn einige der langjährigen, fest eingeplanten Stimmen des Vereins, können erkältungsbedingt, nur mit Not oder gar nicht teilnehmen. Dies ist nicht nur für Chorleiterin Agnes Gottschalk sehr bedauerlich. Auch Gerhard Heere, der normalerweise die Ansprache zum Einstimmen in das Konzertereignis hält, kann dieser Tradition dieses Jahr nicht nachkommen, unterstützt jedoch – trotz Erkältung – glücklicherweise das Konzert und die notwendigen Tonlagen mit seiner markanten Stimme. Gut, dass sich der Gesangverein über die Jahre gemeinsam mit Chorleitung und mit Hilfe des Organisten Thorsten Conrady, ein breites Programm erarbeiten konnte. Seit vielen Jahren begleitet Conrady als talentierter Organist die Schneidhainer Sänger am Klavier, was alle sehr zu schätzen wissen. Dies ist nicht selbstverständlich, ist doch Conrady in Königstein überaus beliebt und spielt in vielen Gottesdiensten, was gerade in der Vorweihnachtszeit viel Arbeit mit sich bringt. „Wir bieten heute ein weihnachtliches Querbeet-Programm“, weiß Paul Beuth. Die Familie Beuth ist fest in Schneidhain verwurzelt und auch im Publikum sind einige Familienmitglieder auszumachen. Beuth sollte Recht haben.

Denn neben dem Klassiker „Süßer die Glocken nie klingen“, im 19. Jahrhundert entstanden, und in der Melodie angelehnt an ein thüringisches Volkslied, hoffte man mit „leise rieselt der Schnee“, dass sich dieser vielleicht schon bald einstellen wird. Abwechslung versprach die von Agnes Gottschalk und Kerstin Schramm vorbereitete Pastorale. Das Flötenkonzert unter pianistischer Begleitung Conradys bereicherte festlich den Abend. Der Gesangverein ist dankbar, dass ihm das katholische Pfarramt Königstein auch in diesem Jahr wieder die Schneidhainer Kirche zur Verfügung gestellt hat. So konnten die Zuhörer auch in der Vorweihnachtszeit 2016 den Weihnachtsglocken (komponiert von J. Pauli) lauschen (Lasst uns lauschen/ Melodie aus dem Rheinland) und den Abend mit dem von allen in Gemeinschaft gesungenen Lied „O du fröhliche“ ausklingen lassen. Spätestens seit dem zweiten Advent ist die weihnachtliche Vorfreude in die Häuser Schneidhains gezogen.



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