Happy Birthday! Fanfarencorps Königstein feiert 50-jähriges Bestehen auf dem Kapuzinerplatz

Auf dem Kapuzinerplatz zeigten die Tanzgruppe „Young Charisma“ und die Jugend-Brass-Band des Fanfarencorps Königstein ihr Können. Mit viel Taktgefühl und Rhythmus im Blut boten sie den Zuschauern einen abwechslungsreichen und originellen Auftritt.

Foto: Fuchs

Königstein (efx) – „ All about the Bass“ – dieser Titel von Meghan Trainor könnte nicht passender sein! Der Fanfarencorps Königstein 1966 e.V. feiert seinen runden Geburtstag. Ein halbes Jahrhundert ist in diesem Jahr seit der Gründung vergangen und so kamen sie alle: Ehemalige, Musik- und Showband, Jugend-Brass-Band, die Tanzgruppe „Young Charisma“, die Minis und viele befreundete Marchingbands aus der Umgebung bis aus dem weit entfernten Völklingen. Eine enge Freundschaft pflegt das Fanfarencorps Königstein mit der Gruppe aus dem Saarland und viele Mitglieder besuchen sich gegenseitig immer wieder gerne und sind durch die Musik eng verbunden.

Auf dem Kapuzinerplatz war die Atmosphäre dementsprechend gut und in ganz Königstein konnte man die beschwingenden Rhythmen der Bands hören, was dazu führte, dass immer mehr Menschen zum Kapuzinerplatz strömten. Darüber hinaus wurde selbstverständlich in großem Umfang für das leibliche Wohl gesorgt. Die männlichen Vereinsmitglieder heizten den Grill an und brutzelten Bratwürste aller Variation. Die Damen des Vereins hatten ein großes Kuchenbüfett erstellt und die 50 zierte, ob aus Marzipan oder Schokolade, die vielen süßen Köstlichkeiten. Unter den vielen kreativen Leckereien, die locker mit jedem Profibäcker mithalten konnten, war eine Idee allerdings besonders originell und handwerklich mit äußerstem Detailgespür versehen. Sowohl die Musiker als auch die Tänzerinnen des Fanfarencorps wurden in Miniaturnachbildung als Mürbeteigkekse mit den Uniformen aus Zuckerdekor liebevoll in Folie verpackt angeboten und verkauft. Da wundert es nicht, dass die ehrenamtlichen Helferinnen hinter der Kuchenbar gute Geschäfte verbuchen konnten. Es sollte laut Claudia Rothfuchs denn auch „ein Fest für die Königsteiner sein.“ Sie engagiert sich im Fanfarencorps und unterstützt ihren Mann Volker Rothfuchs, der Kassierer der Mushoba (Musik- und Showband) ist, gerne jederzeit. Für Volker Rothfuchs ist denn auch klar, dass „ein Fünfzigjähriges etwas Wichtiges ist und auf jeden Fall gefeiert wird.“

Viele Königsteiner lauschten der Begrüßungsansprache von Bürgermeister Leonhard Helm, der Veranstaltungen dieser Art unterstützt und froh ist, dass die Fanfaren ihren Ehrentag in Königsteins Mitte feiern. Auch Burgfräulein Isabella I. ließ es sich nicht nehmen, mit ihrem Gefolge die schwungvollen Musik- und Tanzeinlagen zu bewundern und zollte ihre Anerkennung in einer Ansprache an die Fanfaren. Die Mushoba heizte den zahlreich erschienenen Gästen gleich zu Beginn ein und brachte durch alt bekannte Stücke eine lockere Stimmung in die noch während der frühen Morgenstunden eilig aufgebauten Partyzelte. Die Brassband „Frohsinn“ des Karnevalvereins Oberursel übernahm dann musikalisch das Zepter und ihre Hits boten mit dem Klassiker von Robbie Williams „Let me Entertain you“ musikalischen Schwung für alle Altersklassen.

„Ich freue mich, dass die Mushoba nach den nicht immer einfachen Zeiten der vergangenen Jahre wieder voll da ist!“, erklärte Stadtverordnetenvorsteher Alexander Freiherr von Bethmann, der auch gerne mit dem Fanfarencorps feierte. Sein Tischnachbar Dr. Jürgen Bokr, FDP-Stadtverordneter, mag das Fest ebenso und ist froh „heute alle Musiker nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen.“ Beide wissen, dass der Verein eine ganze Zeit heimatlos war und keine optimalen Proberäume hatte.

Dies ist nun glücklicherweise vorbei, denn nun finden die Proben regelmäßig in den Räumen des neuen Vereinsheims im Stadtteil Schneidhain statt, nur wenige hundert Meter Luftlinie von Bokrs Haus entfernt, so dass er bei schönem Wetter die Abendstunden mit musikalischer Unterhaltung der Mushoba genießt, deren Klänge zu ihm in den Garten fliegen. Die regelmäßigen Proben der Jugend-Brass-Band zahlen sich an diesem Tag aus und Jugendwartin Dunja Hartmann ist sehr zufrieden mit der Performance ihrer jungen Musiker. Begleitet wird die Jugend-Brass-Band von der Tanz- und Showgruppe „Young Charisma“.

Die Mädels von „Young Charisma“ , oder kurz einfach nur „You Cha“ genannt, mit ihrer engagierten und unter den Tänzerinnen äußerst beliebten Trainerin und Jugendbetreuerin Laura Colloseus unterstützen die Musiker und geben dem Auftritt mit geübter Choreografie einen feierlichen Rahmen. Bert Worbs, Kreisbeigeordneter und zur Feierlichkeit als Vertreter des Landrates angereist, ist „beeindruckt über die erstaunliche und musikalische Vielfalt im Kreis. Von klassischer Musik bis hin zu den Fanfaren kann der Hochtaunuskreis ein breites Sortiment an Musikstilrichtungen aufweisen.“

Wer einmal im Fanfarencorps Gemeinschaft erlebt hat und aktiv tätig war, den lässt dieses Zusammengehörigkeitsgefühl nicht mehr los. So war es für die Senioren des Fanfarencorps, die in den siebziger und achtziger Jahren einst große Erfolge feierten, eine Selbstverständlichkeit, zum Fest ihr Können noch einmal unter Beweis zu stellen. Man überlegte nicht lange an einem netten gemeinsamen Abend im Februar und so zeigten Dieter Giese und Hans-Jürgen Glässer gemeinsam mit den drei ehemaligen Gründungsmitgliedern Klaus Dieter Beuth, Ralph Messerschmidt, Heinz Gottschalk sowie vielen weiteren Junggebliebenen, dass sie musikalisch noch allerhand zu bieten haben. Sascha Stemmer, der die Musik der Fanfaren schon in die Wiege gelegt bekommen hat und bereits im ersten Lebensjahr als Mitglied der Fanfaren angemeldet wurde, ist heute deren Vorsitzender und möchte auch weiterhin solche Feierlichkeiten seines Vereins pflegen. Denn diese Feste machen nicht nur auf den Verein aufmerksam und ziehen interessierte potenzielle Neumitglieder an. Sie stärken auch das Wir-Gefühl und lassen die Gemeinschaft immer enger zusammenwachsen.

Alle Mitglieder haben Vereins-T-Shirts mit persönlichem Namenszug und jeder, ob Jung oder Alt, ob seit Jahrzehnten dabei oder erst seit einigen Wochen, wird akzeptiert und sofort integriert. Der Fanfarencorps ist eine große Familie und man fühlt sich hier wohl. Gefördert wird dies auch mit altersgerechten Freizeitausflügen und vor allem dem Herzblut, mit dem die Fanfaren bei der Sache sind. Jeder ist willkommen und akzeptiert so wie er ist und dies bereichert und macht kreativ. Die Freundschaft zu anderen Fanfarencorps beweisen an diesem Tag auch die Gruppen „Kellerblech“, „Castellum Music und Show e.V.“, „Brassband Frohsinn“ und „Völkling“. Zum großen Finale ist der Kapuzinerplatz dann auch mehr als voll. Alle Musiker und Tänzerinnen bieten gemeinsam einen fulminanten Augen- und Ohrenschmaus. Danach ist es eine Selbstverständlichkeit, dass man gemeinsam den Platz für die im Anschluss kommende Abend Disco-Party umfunktioniert.

Dass das Wetter an diesem Tag mehr als durchwachsen ist, nehmen die Fanfaren mit Gelassenheit. Die Geburtstagsparty ist gelungen und ein voller Erfolg. Bürgermeister Helm wünscht sich „noch viele Veranstaltungen dieser Art auf dem Kapuzinerplatz.“ Man ist sich sicher: Auch die nächsten 50 Jahre werden die Fanfaren Königstein mit Musik und Frohsinn bereichern.



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