Königstein hat viel zu erzählen

Präsentierten den neuesten Band aus der Reihe Königsteiner Geschichten: Thomas Schwenk (hintere Reihe, v. li.), Rudolf Krönke, Dorothea Giegling, Almut Boller, Johannes Schiesser, sowie und Hans-Dieter Hartwich (vorne, v. li.), Thomas Boller und Bürgermeister Leonhard Helm. Foto: Pfeifer

Königstein (pit) – Als eine „entzückende Geschichte, die sehr viel Freude macht“, betrachten wohl alle Autoren die Idee, Erzählungen rund um Königstein aufzuzeichnen. Kein Wunder also, dass nun der dritte Band erschienen ist. Hierin haben sich die Autoren Thomas Boller, Julia Schnurawa, Hans-Dieter Hartwich, Almut Boller, Johannes Schiesser und Rudolf Krönke ganz unterschiedlichen Betrachtungsweisen ihrer Heimatstadt gewidmet. Geeignet sind sie auf jeden Fall für große und kleine Kinder, die Interesse an der Region haben.

Los geht es unter dem Titel „Der Altkönig“ mit einer Geschichte, die Thomas Boller verfasst hat. Er verrät darin als Ich-Erzähler – auch alle anderen Autoren erzählen ihre Geschichten aus Sicht der Gebäude oder Orte, dass der Altkönig etwas oberhalb von Falkenstein zu finden ist: „Eigentlich habe ich den lieben langen Tag nichts anderes zu tun, als auf Königstein, Falkenstein, Kronberg und Frankfurt runter zuschauen.“ Auch dass seine Gipfel zu Kronberg gehört und er vor vielen hundert Jahren sogar einmal bewohnt war, erfahren die interessierten Leser. Es seien die Kelten gewesen, die zwei große, mächtige Mauern aus Stein um seine letzte Anhöhe bauten. Doch noch sehr viel mehr hat der Altkönig in „seiner“ Geschichte zu berichten.

Julia Schnurawa wiederum hat sich dem Thema „Villa Borgnis“ gewidmet. Das 150 Jahre alte Gebäude verrät: „Diesen zauberhaften Platz inmitten des heutigen Kurparks habe ich Matthias Franz Borgnis, einem reichen Bankier, Juwelenhändler und Tabakfabrikanten zu verdanken.“ Viele glückliche Jahre sei sie in den Händen der Familie geblieben, bis sie schließlich der Stadt gehörte. Ihre höchste Auszeichnung sei es dann gewesen, zum Kurhaus ernannt zu werden. Ebenso liebevoll sind die anderen Erzählungen mit Märchencharakter gestrickt, die sich um die Christkönig-Kirche in Falkenstein, die Mammolshainer Grundschule, den Dettweiler Tempel, die Mammolshainer Edelkastanie und den Königsteiner Burgberg drehen.

„Die Idee hiervon ist, die Menschen miteinander zu verbinden“, erklärt Almut Boller, Geschäftsführerin der Königsteiner Kurgesellschaft, die auch für die liebevollen Illustrationen gesorgt hat. Außerdem gebe dieses kleine Brevier allen Generationen die Möglichkeit, Königstein auf eine eigene Art und Weise zu erleben, ist sich Bürgermeister Leonhard Helm sicher.

Und auch die nächste Publikation ist bereits im Blickpunkt der Verantwortlichen. Vereine sollen mit ins Boot geholt werden, im nächsten Band wird es erstmalig eine Geschichte aus Schneidhain geben.

„Gestaltet wurde das Ganze in der Kurgesellschaft“, sagt Almut Boller und verweist dabei auf ihre Kollegin Dorothea Giegling, die für die Druckvorbereitung zuständig war. Insgesamt 500 Stück wurden hergestellt und sind nun für jeweils 5,80 Euro bei der Kur- und Stadtinformation sowie den Buchhandlungen Millennium und Bruckmann erhältlich. Vom Erlös sollen 80 Cent in den geplanten „Geschichtskoffer“ gehen, der allerdings noch gestaltet werden muss. „Hierfür gibt es noch Gespräche mit den Grundschulen“, verrät Almut Boller.

Es bleibt also spannend, was die Entwicklung dieser Idee, die einst bei einer Tasse Kaffee entstand, betrifft. Fest steht jedoch, dass sie allen Lesern eine Möglichkeit bietet, Königstein mal auf eine sehr individuelle Art zu erleben.



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