Schauriges Gespensterspektakel in, um und auf der Burg

Einen Mordspaß hatten die Königsteiner Kinder wieder einmal beim „Gespensterspektakel, diesmal bei gutem Wetter im Altweibersommer. Etwas verstaubt ist auch diese Hexe mit ihrer Monsterschar, und leicht verschwommen - das liegt am Sonnenlicht, das diese Gestalten schlecht vertragen. Sie lösen sich dann leicht auf und wechseln in die Jenseitswelt über...

Foto: Schnurawa

Königstein (js) – „Huhuhu“, ertönte es bereits von Weitem aus dem Kellergewölbe, auch „Schreckenszone“ genannt, begleitet durch schreckenerregendes Gelächter, das einem die Haare förmlich zu Berge stehen ließ. Was einen in der Monsterhöhle erwartete, war der reinste Nervenkitzel, denn dort lauerte so manch gruselige Überraschung. Schreiende Monster, sich öffnende Särge und eine ordentliche Portion Nebel waren nur der Anfang vom riesigen „Halloweenspektakel“, das sich in der von Monstern, Mumien und Skeletten für einen Mittag lang besetzten „Schauerburg“ abspielte.

Wie in jedem Jahr trieben sie auch dieses Mal wieder ihr schauriges Unwesen und ihren Schabernack in den Gemäuern. Zugegeben, ein wenig Überwindung kostete diese schauderhafte Mutprobe den einen oder anderen schon, weswegen die Begleitung durch mindestens ein Elternteil auch durchaus angebracht war. Spaß machte es aber irgendwie trotzdem und es war ja auch erst der Auftakt zu weiteren Gruselabenteuern für die kleinen Hexen, Monster und Vampire.

Gehörig seinen Tastsinn unter Beweis stellen durfte man bei „Der Kammer des Schreckens“, wo man in dunklen Kästen allerlei eklig anmutende Dinge befühlen sollte, die sich jedoch bei anschließender Betrachtung als harmlose Kastanie, Gummitierchen oder Holzstück erwiesen. Mit von der Partie war auch dieses Mal wieder das legendäre Spiel „Rollende Augen“, wobei die Aufgabe darin bestand, ein stark an einen Augapfel erinnerndes kugeliges Gebilde mittels Strohhalm pustend durch ein Labyrinth zu befördern. „Ganz schön anstrengend“, meinte ein Fünfjähriger erschöpft, nachdem er den imaginären Augapfel zumindest fast bis ins Ziel befördert hatte.

Wer so viel Mut und Tapferkeit an den Tag legte, sollte freilich auch belohnt werden. Aus diesem Grund erhielten die tapferen, kleinen Gruselmonster für jedes absolvierte Spiel einen Stempel, der ihre Heldentat bestätigte. Hatte man alle Halloweenprüfungen erfolgreich gemeistert, so winkten kleine Preise für die tapferen, kleinen Helden im Grundschulalter.

Dabei gab es jedoch nicht bloß spannende Aufgaben zu erledigen, sondern auch andere schaurige Abenteuer wie beispielsweise bei der „Schwarzen Hexe“ zu bestehen. Hier konnte man bei einer wundersamen Frau, die vor einer magischen Kugel saß, so einiges Spannende über sich selbst erfahren. „Du gehst in den Kindergarten und bist sehr schüchtern, aber das brauchst du nicht zu sein“, meinte sie zu einem kleinen Mädchen und gab ihm etwas essbaren Feenstaub mit auf den Heimweg. Beim „Hexenkessel“ gleich nebenan durften Spinnen, Fledermäuse und anderes gruselige Getier aus einem Topf voll mit Sägespänen geangelt werden.

Wem zum perfekten Outfit noch die passende Kriegsbemalung fehlte, der konnte sich vor Ort bei den Schminkdamen noch den letzten Schliff verpassen lassen. Ein guter Grund, sich so richtig monstermäßig herrichten zu lassen, war definitiv die Gruselkostümprämierung, denn hier galt – wie in Hollywood oder Paris – je auffälliger desto besser.

Um die kreativsten und originellsten Kostüme auch sicher zu erfassen, hielt die Jury bereits vor dem eigentlichen Wettbewerb Ausschau nach den schaurigsten Gruselmonstern und versah diese mit einem Punkt. Anschließend fanden sich alle Nominierten in der Nähe des legendären gespenstischen Gruselfriedhofs ein, um sich von anderen Kindern und Eltern durch die Lautstärke des Klatschens bewerten zu lassen.

„Hier wird keiner weggeschickt, der nicht nominiert ist, aber trotzdem teilnehmen will“, erklärte eine der Landfrauen in Hexengestalt, die als Teil der Gruseljury fungierte. Zur Auswahl standen viele schaurig-originelle Gestalten wie beispielsweise Skelett, Vampir, Fledermaus, „das Fleisch“ oder „die böse Prinzessin“. Da fiel die Entscheidung keinesfalls leicht. Aber zum Glück wurden ja neben den ersten auch noch zweite und dritte Plätze vergeben, was die Entscheidung nicht nur ein wenig vereinfachte, sondern auch für die zuletzt Genannten den Vorteil hatte, dass sie ebenfalls in den Genuss von tollen Preisen wie beispielsweise Spiele, Bücher und Ähnlichem kommen konnten.

Zur Verfügung gestellt wurden die zahlreichen Sachpreise wie Geldspenden von den Sponsoren „Tic Tac Toy“, „Bücher Bruckmann“, „Kronberger Lichtspiele“, „Raumausstattung Habig“, „Nintendo“ sowie der „Burgapotheke Rose“, Firma Laska und der Planungsgesellschaft Jacobs mbh. Ihnen, sowie allen weiteren Organisatoren (Königsteiner Landfrauen, Stadt Königstein, „Lupus alpha“, Königsteiner Musikkonzepte, Aktion Kinderspielspielplätze) gilt an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön aus hunderten glücklichen Kinderkehlen.

Klar, dass die Minimonster bei so viel „Halloweenspektakel“ auch monstermäßigen Hunger bekamen. Doch auch in dieser Hinsicht war man hier bestens vorbereitet. Auf die nicht nur bluthungrigen Mäuler warteten deftige wie süße verboten-gute Beutestücke in Form von „selbst gehexten“ neonfarbenen Muffins und gruseligen Grillwürstchen, die mindestens so verboten-lecker schmeckten, wie sie aussahen. Keinesfalls verpasst haben sollte man außerdem das Gespann „Hexe und Henker“ vom Kappenclub Kronberg, das seine Runden drehte und in seinen eigentümlich-mittelalterlichen Gewändern eine echt gruselige Angelegenheit darstellte. Doch beim Nähertreten bemerkte man recht schnell, dass diese Herrschaften gar nicht so gefährlich waren, wie sie anfangs schienen. So konnte man sich, wenn man nur mutig genug war, sogar, um das „Halloween-Feeling“ perfekt zu machen, mit den Gefährten ablichten lassen – ein Spaß für Kinder und Eltern gleichermaßen.



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