Stets im Einsatz für die Kurstadt Jörg Pöschl wird 50

Zu seiner langen Liste an ehrenamtlichen Verdiensten kommt am 22. Januar ein weiterer hinzu, für den er eigentlich gar nichts kann: Stadtrat Jörg Pöschl wird 50.

Foto: privat

Falkenstein (el) – Eigentlich müsste er die doppelte Staatsbürgerschaft haben, wenn es so etwas in Königstein und seinen Stadtteilen geben würde. Geboren am 22. Januar 1967 im Krankenhaus links der Woog, also im St.-Josef-Krankenhaus Königstein, würde ein jeder, der ihn kennt, ihn auch als waschechte „Himbeere“ ausweisen. Ortskundige wissen bereits, dass damit die Falkensteiner gemeint sind. Wie dem auch sei – ob nun Königsteiner oder Falkensteiner – Fakt ist, dass Jörg Pöschl, der, wenn man mal kurz nachrechnet, am Samstag einen runden Geburtstag feiert, seit vielen Jahren ehrenamtlich für alle Königsteiner da ist. Die Liste der von ihm bekleideten Pöstchen – sei es in der Kommunalpolitik oder im Vereinswesen – ist durchaus beachtlich und lässt auf einen Menschen schließen, der nicht etwa fordert, sondern an die Gesellschaft zurückgibt.

Unbestritten war und ist die TSG Falkenstein immer sein „Baby“, da sich im Hause Pöschl von frühster Kindheit an, alles um den Verein gedreht hat. Ein großes Vorbild für den späteren 1. Schriftführer (1985 bis 1988), 2. Vorsitzenden (1988 bis 1994) und 1. Vorsitzenden (1994 bis Juli 2016) war stets der Vater, der selbst von 1971 bis 1984 als 2. Vorsitzender fungierte. Auch die Mutter war eingebunden in die Vorstandsarbeit, so dass es für den damals 18-jährigen Jörg ein logischer Schritt war, als man ihn fragte, ob er die Position des 1. Schriftführers bekleiden wolle. Im Nachhinein betrachtet und aus der Brille eines heutigen 50-Jährigen würde Jörg Pöschl den Bau der Sportanlage „Altkönigblick“ als einen der größten Erfolge seiner Vorstandsarbeit in der TSG bezeichnen. Zusammen mit dem früheren Bürgermeister Bertram Huke habe man an einem Strang gezogen und auch „viel Prügel einstecken müssen“, bis die Weichen gestellt waren und der Bau vollzogen wurde, so Pöschl, der ebenso eine lange und treue Verbundenheit zu einem weiteren Sportverein der Kurstadt bewiesen hat: dem 1. FC Königstein, dessen Vorsitzender er von 2004 bis 2016 war, was ihn wiederum zu einem Rekordhalter macht, denn er ist damit der am längsten amtierende Vorsitzende in der Geschichte des FCK. In seine Amtszeit fielen der Bau des neuen FC- Vereinsheims sowie der Kunstrasenplatz – beides Projekte, die er wie alles andere auch, das ihn bewegt, mit Herzblut verfolgt hat. Umso schwerer muss es ihm gefallen sein, den Vorsitz nach so vielen Jahren abzugeben. Er habe einfach gemerkt, dass diese Tätigkeit mit zunehmender Größe des 1. FC-TSG immer mehr von seiner Zeit in Anspruch genommen habe und dass er zum Teil 15 bis 20 Stunden nur für den Fußball tätig gewesen sei. Und eines muss auch noch erwähnt werden: Als Autor von Sportartikeln über den TSG und 1. FC-TSG in der KöWo kamen in über 20 Jahren für den Jubilar bestimmt an die 1.000 kleine und große Artikel zusammen!

Jeder, der Jörg Pöschl kennt, weiß, dass er einer ist, der stets etwas zu sagen hat und auch mal die Initiative übernimmt, wenn andere nicht können oder wollen. Als er 1990 in die CDU eingetreten ist, war es der Altkanzler Helmut Kohl, der für ihn selbst Vorbild war, indem er in puncto Wiedervereinigung entschlossen handelte. Das imponierte dem jungen Pöschl und brachte ihm gleichzeitig auch Kopfschütteln von seinem Vater ein, der in den 80er-Jahren selbst lange Zeit Vorsitzender des SPD-Ortsverbandes Falkenstein gewesen ist. Doch der Sohn machte seinen Weg in der städtischen CDU. 1993 rückte er in den Ortsbeirat Falkenstein nach und trat dann ab 2001 für fünf Jahre die Nachfolge des langjährigen Falkensteiner Ortsvorstehers Herman Groß an.

Zu den „Highlights“ dieser Zeit im Ortsbeirat zählen für den Falkensteiner die Prädikatisierung seines Ortsteils zum „Heilklimatischen Kurort“. Dass ein Stadtteil über sein eigenes Prädikat verfügt, ist bis heute eine einmalige Konstellation. Nach wie vor sei er auch sehr stolz darauf, in entscheidendem Maße zusammen mit den früheren Hoteldirektor des Kempinski Falkenstein, Cyrus Heydarian, daran beteiligt gewesen zu sein, dass die Brasilianer während der Fußballweltmeisterschaft 2006 Königstein als ihren Quartier-Standort auswählten. Man habe der Stadt damals eine sehr große Chance eröffnet, so Pöschl. Was dann Politik und Eventagenturen daraus gemacht hätten, sei eher eine Enttäuschung gewesen.

Ab 2006 verzichtete Pöschl auf Kandidaturen für den Ortsbeirat und das Stadtparlament. Es zog ihn stattdessen in die Exekutive, in den Magistrat. Seit 2012 ist er innerhalb des Magistrats nicht nur als Stadtrat, sondern auch noch als ehrenamtlicher Dezernent für Sportangelegenheiten tätig. „Eine Tätigkeit, die mir sehr viel Freude macht, da ich ja eine hohe Affinität zum Sport besitze und mich der regelmäßige Kontakt und die Möglichkeit, etwas für die Sportvereine dieser Stadt tun zu können, erfüllt“, sagt der Falkensteiner, der auch zehn Jahre lang stellvertretender Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Königstein war sowie ein Jahr lang dessen Vorsitzender (2006 bis 2007).

Und als wenn das immer noch nicht reichen würde, schlägt das Herz dieses Falkensteiners auch noch für die Fassenacht, sozusagen als Ausgleich oder aber als Ergänzung zur städtischen Politik, für die man schon mit einer großen Portion Idealismus ausgestattet sein muss. Zehn Jahre lang schlüpfte Pöschl zur „fünften Jahreszeit“ in die Rolle des Sitzungspräsidenten der Falkensteiner, war ebenso Büttenredner und Protokoller. Seit 2015 ist er wieder verstärkt auch als Büttenredner in der Region bei verschiedenen Vereinen unterwegs. Außerdem war er zwischen 2000 und 2004 aktives Mitglied der legendären „Schlawinos“.

Bleibt dem nichts hinzuzufügen und abschließend geht ein Dank vom Geburtstagskind selbst an seine Lebensgefährtin Silke, „ohne deren Verständnis mein Engagement nicht möglich wäre, die sich jedoch ganz bewusst, quasi im Gegensatz zu ihm, aus dem gesellschaftlichen Leben der Kurstadt ‚raushält‘“.



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