Fabrikweg: Öffnung nach jahrelanger Schließung

Der freigeschnittene Fabrikweg

Pünktlich zum Osterspaziergang wird in Königstein ein historischer Weg wieder freigegeben. Der unbefestigte „Fabrikweg“ als Verbindung von Königstein und Scheidhain kann wieder zum Spazierengehen genutzt werden. Zum Schutz von Bibern war er lange Zeit gesperrt.

Ende Januar dieses Jahres hat die Verwaltung durch die Obere Naturschutzbehörde allerdings erfahren, dass der Biber den Liederbach im Bereich des Fabrikweges verlassen hat. In Folge dessen hat die Stadt mit dem heutigen Eigentümer des Grundstückes Kontakt aufgenommen, um den Weg wieder für die Öffentlichkeit freizugeben.

Im gemeinsamen Einverständnis wurde der Weg dann noch vor dem 29. Februar (naturschutzrechtliche Frist für Schnittarbeiten im Außenbereich) freigeschnitten und wieder begehbar gemacht. Die vielen Jahre des Verwilderns hatten dazu geführt, dass der Weg durch umgestürzte Bäume und ausufernde Hecken völlig zugewachsen und unpassierbar geworden war.

Der Fabrikweg führte zur Lederfabrik Marx, die in der heutigen Straße „An der Talmühle“ stand. 1887 erwarb der Frankfurter Kaufmann die vormalige Talmühle und richtete hier eine Lederfabrik ein, die zeitweise größter Arbeitgeber der Stadt war. Ein Verzeichnis führt aus, dass dort 1890 97 Arbeiter beschäftigt waren, von denen 37 aus Königstein und 26 aus Schneidhain kamen. Zum 1. August 1913 wurde der Betrieb eingestellt. Später wurden die Fabrikhallen abgerissen und Wohnungen gebaut. Die Straße an der Talmühle und der Fabrikweg erinnern an diese Zeiten.

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