Ein Hund als Erzieher? Die KEK hat einen „Kinderhaus-Hund“

Kronberg (kb) – Die Kronberger Elterninitiative Kinderhaus KEK hat Zuwachs in ihrem Erzieher/innen-Team bekommen: Die freundliche und äußerst kinderliebe „Lola“ arbeitet schon eine ganze Weile mehrere Tage pro Woche in der KEK. Seit ein paar Tagen ist sie nun ausgebildeter und geprüfter Krabbelstuben-, Kindergarten- und Schulhund. Lola und die KEK-Leiterin Jutta Bernau-Klein haben letzten Samstag erfolgreich bei „Schnauzenwelt – Kommunikationstraining für Mensch und Hund“ ihre Prüfung als „Hund-Mensch-Team“ abgeschlossen.

Ein Schulhund ist ein ausgebildeter und geprüfter Hund, der die Erzieherin im Rahmen der tiergestützten Pädagogik regelmäßig in die Kinderbetreuungseinrichtung begleitet. Ziel ist es, eine individuelle Förderung der Kinder zu unterstützen und effektiveres, emotionales, kognitives und bewegungsreiches Lernen der Kinder zu fördern.

Seit 2013 kommt Lola bereits regelmäßig in die KEK. Sie ist ein im Jahr 2012 geborener Malteser-Mischling, verspielt, anhänglich, gelehrig und sehr kinderlieb. Lola ist gut sozialisiert, lässt sich gerne streicheln, hat einen guten Grundgehorsam und kann Stress ohne Zeichen von Aggression ertragen. Da sie kein Unterfell besitzt, ist sie auch für Allergiker geeignet. Durch ihre relativ kleine Körpergröße ist Lola ein adäquates Gegenüber für Kinder der in der KEK vertretenen Altersstufen.

Morgens, wenn die Krabbelstuben- und Kindergartenkinder in der KEK eintreffen, übernimmt Lola oftmals „psychologische“ Aufgaben und eine Brückenfunktion. Lola als Vermittler erleichtert es den Kindern, sich kurzzeitig von ihren Eltern zu trennen oder kleine Probleme besser zu artikulieren und zu verarbeiten. Die Kommunikation – auch der Kleinsten – wird spürbar gefördert, die Kinder wollen sich Lola und ihrer Erzieherin mitteilen. Auch Ängste vor Tieren werden abgebaut oder entstehen erst gar nicht.

Zudem lehrt die kleine Hundedame durch vorsichtigen Rückzug neue Wege, mit Aggressionen und Rücksichtslosigkeiten umzugehen. So zeigt Lola den Kindern auf neutrale Weise, dass sie sich mit aggressivem Verhalten nur selbst schaden. Weil die Kinder auf Lolas Ängste Rücksicht nehmen wollen, nehmen sie auch untereinander mehr Rücksicht. Besonders schüchternen oder zu Aggressionen neigenden Kindern fällt es durch soziale Katalysatoren wie Lola oft leichter, mit anderen Kindern positiv und friedlich in Kontakt zu treten oder sich intensiver mitzuteilen.

Kinder aller Altersstufen lernen den respektvollen, artgerechten Umgang mit einem Tier und dadurch gleichzeitig den Respekt gegenüber anderen Kindern. Darüber hinaus sorgt Lola für Entspannung, wenn sie sich zum Streicheln anbietet oder alle durch ihre verspielte Art immer wieder zum Lachen bringt. Während des KEK-Alltags verbringt Lola aber auch ausreichend Zeit auf ihrem Ruheplatz im Büro von Jutta Bernau-Klein, wohin sie sich jederzeit zurückziehen kann.

Mit fundiertem Wissen und vielen guten Praxisideen der KEK-Leiterin Jutta Bernau-Klein wird Lola nach Eingewöhnung im letzten Jahr nun regelmäßig gezielt und gut vorbereitet in den Kinderhaus-Alltag, aber auch in Projekte eingebunden.

Lola und die KEK-Leiterin Jutta Bernau-Klein – ein eingespieltes „Hund-Mensch-Team“ – bringen die tiergestützte Pädagogik in die KEK.

Foto: privat



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