Marktfest zu 25 Jahre Vereinsring Kronberg

Mit diesem Vorstand geht der Vereinsring Kronberg in die nächsten drei Jahre. Von links: Die neue Beisitzerin Susann Schubel, Vorsitzender Hans Willi Schmidt, Schriftführerin Yvonne Zubrod, Beisitzer Horst Lorenz, die seit 15 Jahren als Kassiererin fungierende Regina Hartmann und Zweiter Vorsitzender Matthias Bauer.

Foto: S. Puck

Kronberg (pu) – Der am 13. August 1991 auf Initiative des damaligen Leiters des Verkehrs- und Kulturamtes Horst Neugebauer im Gasthaus „Zum Adler“ aus der Taufe gehobene Kronberger Vereinsring blickt in diesem Jahr auf sein 25-jähriges Bestehen zurück. Auf Anhieb hatten sich damals wie „Vereinsring-Vater“ und Ehrenmitglied Neugebauer im Verlauf der 50. Vereinsringsitzung am Dienstagabend in der Stadthalle in Erinnerung rief, von 85 Kronberger Vereinen 60 zur Mitgliedschaft im Dachverband bereiterklärt. Orientierend am Oberhöchstädter Vorbild – die Geburt des dortigen Vereinsrings datierte aus dem Jahr 1960 – war damit auch in der Kernstadt nicht nur ein Sprachrohr der Vereine geschaffen, das den Wünschen und Vorstellungen der Vereine mehr Gewicht verlieh. Zu den vordringlichsten Problemen zählte vielmehr von Beginn an die Vermeidung von Terminüberschneidungen. „Wir haben ja nur 52 Wochenenden im Jahr zur Verfügung. Zieht man davon noch die Schulferienzeiten ab, droht raschdie Gefahr von Doppelungen von Vereins-Veranstaltungen, die ein gleiches Publikum ansprechen“, umriss Neugebauer, der zudem die Geschicke des Dachverbands bis zum 25. Oktober 2000 übernahm, die damalige Intension seiner Initiative. Den Posten des Stellvertreters bekleidete der inzwischen verstorbene Heinz Becker, als Schriftführerin fungierte die spätere Ehrenbürgerin Hanna Feldmann. In den Richtlinien vom 13. August 1991 wurden Sinn und Zweck des Vereinsrings definiert. Hauptaufgabe waren logischerweise die Terminabsprachen aller ortsansässigen Vereine und Nutzung der städtischen Räumlichkeiten bei Veranstaltungen.

Das Ganze hat sich bewährt, Schritt für Schritt wurden die Richtlinien seither den aktuellen Erfordernissen angepasst. Längst zählt es zum gewohnten Bild, dass Informationsstände der beiden Vereinsringe beispielsweise beim Neubürgerempfang zu finden sind, die Zusammenarbeit der Vereine beim Neujahrsdialog, bei Märkten oder im Gespräch mit der Stadt zum Tragen kommt.

Stadtrat Hans Robert Philippi richtete daher den ausdrücklichen Dank des Magistrats aus für den „großen ehrenamtlichen Beitrag zur Gestaltung des sozialen Lebens in der Burgstadt, eine Aufgabe, die von der öffentlichen Hand nicht nur finanziell nicht darstellbar wäre“. In Bezug auf die zwar zurückgefahrene, jedoch nach wie vor vorhandene Förderung der Vereine hatte er die beruhigende Nachricht im Gepäck, der Magistrat habe Mittel in gleicher Höhe auch im aktuellen Haushalt eingestellt und nach jetzigem Stand der Dinge sei nicht zu erwarten, dass sich die Stadtverordneten diesem Vorschlag nicht anschließen würden.

Anlässlich der Versammlung des Vereinsrings Kronberg berichtete des Weiteren der Geschäftsführer des MTV Kronberg, Martin Schreck, über seine Erfahrungen, Flüchtlinge in Vereinen zu integrieren. Seinen Worten zufolge ist Zeit und Geduld notwendig, um die Integration erfolgreich zum Ziel zu bringen. Darüber hinaus sei das Ganze mit einer Menge bürokratischer Hürden verbunden. Inzwischen gebe es zwar beispielsweise in Bezug auf die Pflichtversicherung auch geschaffene Rahmenbedingungen für Flüchtlinge, die dadurch automatisch versichert sind, aufgelegte Programme zur Integration durch den Sport und vieles mehr, allerdings sei es auf beiden Seiten nach wie vor ein Findungsprozess, sei es durch die Sprachbarriere oder das unterschiedliche Sportverständnis.

„Was wir hier unter Sport verstehen, kennen Menschen aus den Flüchtlingsländern in dieser Form überhaupt nicht“, machte Schreck deutlich. Dennoch mache ihm persönlich das Ganze viel Spaß, erweitere außerdem seinen Horizont und gerade jüngst habe ihn ein besonderes Erfolgserlebnis glücklich gemacht. „Im Januar konnten wir dem Syrer Abdullah Tiaf, der in seiner Heimat als Sportlehrer tätig war und seit Februar letzten Jahres bei uns beim Kinderturnen hilft, aufgrund seiner vorliegenden Diplome eine Übungslizenz verschaffen“, strahlte Schreck über das ganz Gesicht.

Zum Thema Flüchtlinge meldete sich anschließend nochmals Integrationsdezernent Hans Robert Philippi zu Wort, der zwar den aktuellen Medienberichten entsprechend ein Abebben des momentanen Flüchtlingsstroms auch in der Burgstadt bestätigen kann, allerdings davon ausgeht, dass es sich dabei lediglich um ein vorübergehendes Phänomen handelt.„Der Flüchtlingsstrom wird sich neue Wege suchen, die momentane Lufthol-Phase nicht anhalten.

Wahlen

Turnusgemäß standen nach drei Jahren erneute Vorstandswahlen auf der Tagesordnung der Vereinsring-Sitzung. Bis auf eine Ausnahme wurde der bisherige Vorstand im Amt bestätigt. Demzufolge steht Hans Willi Schmidt weiterhin an der Spitze, unterstützt von seinem Stellvertreter Matthias Bauer, Schriftführerin Yvonne Zubrod, Kassiererin Regina Hartmann und Beisitzer Horst Lorenz. Die Nachfolge des im Januar verstorbenen zweiten Beisitzers Hans-Dieter Seibert tritt die ebenfalls einstimmig gewählte Susann Schubel an.

Ein weiteres Thema war die im Sommer geplante 25-Jahrfeier des Vereinsring Kronberg, die im Rahmen eines Marktfestes mit der Unterstützung der Mitgliedsvereine Samstag, 18. Juni ab 11 Uhr auf dem Berliner Platz stattfinden soll. „Wir hoffen, dass sich viele unserer Mitgliedsvereine aktiv an der Durchführung beteiligen“ so Yvonne Zubrod, die gemeinsam mit Hartmann und Schubel die Federführung für dieses Event übernommen hat. Die Vereine sollen sich dabei präsentieren und einbringen können, sei es beim Kinderschminken, am Grillstand, Mitmachaktionen, Darbietungen oder vieles mehr.

Ideen und Vorschläge sind mehr als erwünscht und können bis 6. Mai per E-Mail an info[at]vereinsring-kronberg[dot]de abgegeben werden. „Wir rechnen mit Ihnen, es ist ein Fest der Vereine“, hofft auch Vorsitzender Hans Willi Schmidt auf große Resonanz.

Weitere Details zur Historie

Am 1. Februar 2001 erfolgte eine Erweiterung der Richtlinien um den Passus, dass der oder die Zweite Vorsitzende in alphabetischer Reihenfolge der Mitgliedsvereine jährlich gestellt wird.

Am 25. Oktober 2000 legte Vereinsring-Gründer Horst Neugebauer die Verantwortung in die Hände seines mit großer Mehrheit gewählten Nachfolgers Klaus Temmen. Im Rahmen der damaligen Sitzung wurde Neugebauer zum Ehrenmitglied ernannt. Temmens Amtszeit dauerte bis zum 3. März 2008. Aufgrund seines damaligen Wahlkampfs übernahm für einige Monate, bis zum 5. November des gleichen Jahres, kommissarisch Martha Ried die Geschicke.

Ihr Nachfolger heißt Hans Willi Schmidt, der seitdem als Frontmann fungiert. Im Jahre 2010 wurden die Richtlinien durch eine Satzung und Eintragung des Vereinsring Kronberg ins Vereinsregister beim Amtsgericht Königstein erweitert, um den geänderten Anforderungen gerecht zu werden.

Zum modernen Auftritt des Dachverbands zählt auch der Internetauftritt, um den sich der 2. Vorsitzende Matthias Bauer kümmert. Unter www.vereinsring-kronberg.de gibt es zahlreiche Informationen, wodurch ein schneller Informationsaustausch gewährleistet ist.

Noch arbeiten will man, nach Aussage Schmidts, an einer noch intensiveren Zusammenarbeit der Vereine. So soll beispielsweise eine zu erstellende Sach-Bestandsliste dabei helfen, sich bei Veranstaltungen besser gegenseitig mit Kaffeemaschine, Sitzgarnituren und Ähnlichem aushelfen zu können. Unnötige Neuanschaffungen sollen auf diese Weise ebenfalls vermieden werden.



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