SPD ehrt ihre Jubilare

Seit drei, fünf und sechs Jahrzehnten sind sie Mitglieder der SPD: (von links) Edgar Parnet, Bruno Haas, dahinter verdeckt Dr. Jan Lehmann, Sabine Eickschen-Hansmann, hinter ihr Ortsvereinsvorsitzender Thomas Kämpfer, Anni Jüngst, Ernst Welteke und Wolf-Dieter Eckhardt.

Foto: privat

Kronberg (pf) – Die langen Tische waren mit weiß blühenden Zweigen dekoriert. Dazwischen standen in Glasvasen rote Tulpen und überall verstreut dazwischen lagen Schokoladenmaikäfer. Liebevoll gedeckt war die Kaffeetafel, als die SPD am Samstagnachmittag im Obergeschoss des Dalleshauses ihre Jubilare ehrte.

Seit 30 Jahren SPD-Mitglied ist Sabine Eickschen-Hansmann, die erst am 8. März, dem Internationalen Frauentag, mit dem Kronberger Frauenpreis ausgezeichnet wurde. Ebenso lange dabei ist Dr. Jan Lehmann. Andrea Poerschke, stellvertretende SPD-Vorsitzende stellte die beiden in einer kurzen Ansprache vor, ehe ihnen SPD-Vorsitzender Thomas Kämpfer die Urkunden überreichte.

Gleich vier Genossen wurden für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt: Wolf-Dieter Eckhardt, Ernst Welteke, Edgar Parnet und Bruno Haas. Für Ernst Welteke, der es vom Landmaschinenmechaniker bis zum Bundesbankpräsidenten brachte, hielt die SPD-Landtagsabgeordnete Elke Barth die Laudatio. Sie hatte sich bei Weltekes langjährigen Weggefährten im Kreis- und Landtag und in der Kreisgeschäftsstelle in Bad Homburg schlau gemacht und erzählte einige amüsante und kuriose Details aus seiner politischen Vergangenheit. Ernst Welteke selbst fügte noch eine weitere Anekdote hinzu, dass er nämlich dem früheren Oberhöchstädter Bürgermeister Heinz Haimerl seine Wahl zum Juso-Vorsitzenden im damaligen Obertaunuskreis verdankte. Der hatte nämlich kurz vor der Abstimmung seinem Nebenmann erzählt, er kenne Ernsts Bruder, das seien vernünftige Leute, und so gewann er 1967 die Wahl mit einer Stimme Mehrheit und kam daher ein Jahr später in den Kreistag. Denn bei der Listenaufstellung hieß es damals, wir brauchen auch einen jungen Kandidaten, nehmen wir doch einfach den Juso-Vorsitzenden. Politisch Karriere, wenn auch in kleinerem Rahmen, machte auch Edgar Parnet. Er war nach vielen Jahren in der Stadtverwaltung von 1992 bis 1998 Bürgermeister der Nachbarstadt Steinbach. Er erinnerte sich noch daran, dass bei seinem Eintritt in die SPD vor 50 Jahren allein der Ortsverein Oberhöchstadt 200 Mitglieder zählte. Zu den Mitgliederversammlung, kamen damals regelmäßig zwischen 150 und 180 Genossen.

Den Neuen wurden damals Plätze in der letzten Reihe zugewiesen. Und da der damalige Bürgermeister Jüngst nicht nur der SPD angehörte, sondern auch noch Fußball begeistert war, mussten natürlich alle jungen Genossen auch in der SKG Oberhöchstadt Fußball spielen. Wer Glück hatte, den nahm der Bürgermeister, der damals gleichzeitig einer der bekanntesten Schiedsrichter in der Fußball-Oberliga war, zu einem der Spiele mit, das er pfiff – und es waren namhafte Clubs und Vereine, die damals in der Oberliga spielten.

Seine Schwiegertochter Anni Jüngst gehörte am Samstagnachmittag ebenfalls mit zu den Jubilaren. Sie ist seit mittlerweile 60 Jahren Mitglied der SPD. Was damals vor 60, 50 und 30 Jahren in der Welt geschah und sie bewegte, von der großen Politik über die Künstler im Showgeschäft und die beliebtesten Vornamen bis hin zum durchschnittlichen Stundenlohn für Männer und Frauen sowie den Eier- und Butterpreis, das hatte der frühere SPD-Vorsitzende und jetzige Beisitzer im Ortsvereinsvorstand Ulrich Heinecke in liebevoller Recherchearbeit zusammengesammelt und trug es zum Vergnügen aller Anwesenden in seiner unnachahmlich unterhaltsamen Art vor, ehe das reichhaltige Kuchenbuffet eröffnet wurde und der gemütliche Teil des Nachmittags begann.



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