Kronberg (mw) – Allzulange ist es noch nicht her, da war die Freude groß am Bahnhof: Über den von Dietmar Spielman hochwertig und mit viel Liebe zum Detail renovierten Lokschuppen. Gut zwei Millionen Euro einschließlich des Grundstückskaufs steckte der Unternehmer in den alten Lokschuppen, der auf diese Weise am Bahnhof als historisch bedeutsames Gebäude für Kronberg erhalten werden konnte. Damals, im November 2012 verlieh die Stadt Kronberg dem Unternehmer dafür den städtischen Denkmalpreis.
Nach dem Verkauf seines Unternehmens, „Spielmanns Officehouse“ Anfang August hat dieser nun am 28. September auch den Lokschuppen verkauft. „Ja“, bestätigte er auf Nachfrage, „ich habe ihn letzten Montag an ein Finanzberatungsunternehmen aus Düsseldorf verkauft.“ Für die Kronberger ist das ein Verlust, da das Kleinod bis jetzt für verschiedene Veranstaltungen angemietet werden konnte. Von Podiumsdiskussionen bis zu unterschiedlichen Musikveranstaltungen – es bot immer den passenden Rahmen. Damit hat es jetzt ein Ende. Denn der Käufer wird seine Büros im Lokschuppen unterbringen, wie Dietmar Spielmann informierte. Als Begründung, warum er den Lokschuppen verkauft habe, sagte er: „Ich bin 72 Jahre alt und hatte Krebs letztes Jahr. Nun bin ich einfach Rentner.“
Auch wenn der Verlust eines kulturellen Veranstaltungsortes schmerzt, der Lokschuppen als historisches Kleinod bleibt bestehen und „Kronberg kriegt damit einen weiteren Steuerzahler“, wie Spielmann bemerkt.
„Spielmanns Officehouse“ – Büromöbel und Designmöbel – in Kronberg Süd wird in gewohnter Form bestehen bleiben. Der Käufer, ein Münchner Unternehmen arbeitet in genau derselben Branche und in gleicher Qualität, wie Spielmann erläutert. „Für sie ist der Standort Kronberg einfach eine gute Ergänzung.“ So ganz in Rente geht er allerdings dann doch noch nicht, denn zwei Jahre will er in „Spielmanns Officehouse“ noch dafür sorgen, alle gut einzuarbeiten um eine reibungslose Übergabe zu gewährleisten.