Stadtwerke-Betriebsleiter Thomas Schäfer baut auf sein Team

Thomas Schäfer erkundigt sich bei Kontrolleurin und Finanzbuchhalterin Andrea Sauerwald nach dem Stand der Dinge. Foto: S. Puck

Kronberg (pu) – Relativ unbemerkt von der Öffentlichkeit hat Thomas Schäfer am 1. Juni die Betriebsleitung der im Wesentlichen für Bauhof, Pflege und Unterhaltung öffentlicher Grünflächen, Stadtbus, Winterdienst und Trinkwasserversorgung verantwortlichen Stadtwerke Kronberg übernommen. Anlass genug, den „Neuen“ an der Spitze vorzustellen.

Der Eigenbetrieb hat in den letzten Jahren Politik und Bevölkerung durch ein beispielhaftes zukunftssicherndes Konzept zur optimierten Wirtschaftlichkeit aufhorchen lassen, das noch von dem Mitte Oktober letzten Jahres verstorbenen langjährigen Betriebsleiter Uwe Müller realisiert worden war. Diesen, von seinem Vorgänger stark geprägten Weg, mit Maßnahmen wie unter anderem Übernahme neuer Aufgabenfelder und Forcierung von Fortbildungsmaßnahmen, beabsichtigt Schäfer weiterzuführen und „mit eigenen Gedanken auf die Politik zu reagieren“.

Bereits seit 18 Jahren in städtischen Diensten verfügt der 48-Jährige über hinlänglich Erfahrung und Einblick in die Entwicklung der Stadtwerke. In der Mitarbeiterqualifikation – neben ihm zählen weitere fünf Meister zum zurzeit 47-köpfigen Team – sieht er eine der größten Stärken. „Auf diese Kompetenz kann die Stadt zurückgreifen!“

Service und Nahwärme

Als zwei der nächsten anstehenden Projekte nennt der Betriebsleiter neben der wiederholt im Zusammenhang mit der Bebauung im Bahnhofsquartier erwähnten Klärung der künftigen Nahwärmeversorgung den Bau einer dynamischen Fahrgastinformation am Knotenpunkt Bahnhof mit daraus resultierender Serviceoptimierung im ÖPNV-Bereich. „Die Verträge dazu wollen wir wegen der höheren RMV-Zuschüsse möglichst noch 2016 abschließen, dann könnten im Laufe des nächsten Jahres die dafür notwendigen Kabel verlegt werden und die Stadtbusse mit neuen, Echtzeitdaten-liefernden, Druckern ausgerüstet werden“, so Schäfer, der in diesem Zusammenhang unterstreicht: „Der Bahnhof wird neben der S-Bahn und unseren drei Stadtbuslinien auch von drei Regionalbussen angefahren. An einem solchen ÖPNV-Knotenpunkt macht ein dynamisches Fahrgast-Informationssystem Sinn.“ Im Unterschied zu den herkömmlichen statischen Informationen liefert die Umrüstung auf die dynamische Variante ergänzend dazu fortlaufend aktualisierte Fahrplanabweichungen.

Das Projekt „Nahwärmeversorgung am Bahnhofsquartier“ steckt Schäfer zufolge mitten in der Planungsphase. Nach Überprüfung unterschiedlicher Varianten auf Nutzbarkeit und Wirtschaftlichkeit, habe sich das Modell der Kraft-Wärmekopplung durch ein Blockheizkraftwerk mit Spitzenlastkesseln als wirtschaftlichste Variante erwiesen. Umso dankbarer ist er über die seit Anfang November zur Verfügung stehende Verstärkung durch einen Umweltschutztechniker für nachhaltige Energietechnik mit „enormer Erfahrung“, der das Projekt federführend begleiten soll.

Zu weiteren demnächst anstehenden Vorhaben hält er sich wegen Gesprächs- und Klärungsbedarf noch weitestgehend bedeckt, schon spruchreif ist dagegen nach vorliegender Baugenehmigung die Installierung einer Photovoltaikanlage für die Pump- und Wasseraufbereitungsanlage der Kläranlage im Tries.

Mit großer Aufmerksamkeit verfolgt der Betriebsleiter die „unglaublichen Entwicklungen“ in Bezug auf Speicherung selbst erzeugter Energie für Geräte und Fahrzeuge, die aus seiner Sicht einen Umstieg auf Elektromobilität auch bei der Grünpflege in den Bereich des Möglichen rücken. Unter anderem ist die Anschaffung eines Elektrofahrzeuges geplant, das mit selbst erzeugtem Solarstrom „betankt“ werden soll.

Die interessanten Aufgabengebiete und die im Gegensatz zu seiner damaligen Beschäftigung familienkompatibleren geregelten Arbeitszeiten hatten den in Oberursel wohnenden dreifachen Vater 1998 zu seiner Bewerbung bei der Stadt Kronberg bewogen. Seinen beruflichen Werdegang bezeichnet er als eher „untypisch“.

Die nach dem Fachabitur begonnene Ausbildung als Landschaftsgärtner habe ursprünglich lediglich als zeitüberbrückende Maßnahme auf dem Weg zum Studium der Forstwirtschaft oder Landschaftspflege dienen sollen. „Die Ausbildung war dann jedoch so spannend, dass ich daran festgehalten habe“, blickt er zurück. Nach dem Zivildienst folgten Meisterschule und Ausbildung zum staatlich geprüften Wirtschafter sowie zum Meister im Garten- und Landschaftsbau. Bis seine Entscheidung reifte, in der Burgstadt seine beruflichen Fähigkeiten einzubringen, arbeitete er sechs Jahre als Betriebsleiter und Geschäftsführer in einem angesehenen Garten- und Landschaftsbaubetrieb in Bad Homburg.

Als Bauleiter gestartet

1998 als Meister der Grünbauabteilung im damaligen Umweltamt gestartet, bildete und spezialisierte er sich Schritt für Schritt weiter, wurde 2012 zum stellvertretenden Betriebsleiter des 2005 gegründeten städtischen Eigenbetriebes und rückte nunmehr im Sommer an die Spitze eines Teams, auf das er große Stücke hält. „Erfolgreiche Arbeit wird nie nur von einem geleistet, sondern vom ganzen Team!“

Generell sieht Thomas Schäfer, der in seiner Freizeit als ehrenamtlicher, lizenzierter A-Jugendtrainer tätig ist und ansonsten auch viel Zeit mit seiner Familie im Garten verbringt, die städtische Verwaltung und die Stadtwerke, auch im Vergleich zu anderen Gemeinden dieser Größenordnung, für die Zukunft „stark aufgestellt.“



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