Trauer um Dr. Otto Heuse

Dr. Otto Heuse bei seinem 85. Geburtstag Foto: Archiv

Kronberg. – Dr. Otto Heuse ist am 21. Juli im Alter von 98 Jahren verstorben. Kronberg verliert mit ihm den Initiator des CDU-Frühschoppens, der über Jahrzehnte das Diskussionsforum für ortspolitische Themen war und ist. „Während der aktiven Zeit von Dr. Otto Heuse fand die Veranstaltung mehr als 250 Mal statt und trug zur öffentlichen Meinungsbildung und damit zur Politik der Stadt wesentlich bei“, berichtet der stellvertretende Stadtverbands- und Fraktionsvorsitzende der Christdemokraten, Andreas Knoche. Dr. Heuse leitete den Stadtverband der CDU über zehn Jahre als Vorsitzender, war Stadtverordneter, Ehrenamtlicher Stadtrat im Magistrat und schließlich Ortsvorsteher im Stadtteil Kronberg. „Sein politischer Spürsinn, sein Einfühlungsvermögen, aber auch seine Beharrlichkeit waren gleichermaßen anerkannt wie gefürchtet“, so Knoche. „Er erkannte sehr schnell, wo den Bürgerinnen und Bürgern der Schuh drückte und besetzte damit die Themen immer sehr aktuell.“ Auch in der Bundes- und Landespolitik war Dr. Heuse zuhause. „Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass er und seine Mitstreiter, darunter Rudolf Möller, Wilhelm Küchler, Paul Wolf, Gisela Bretz, Edmund Knapp, Heinrich Kempf, Robert Becker, Marianne und Dr. Carlo Berg, Margrit und Friedrich Schulte und Walher Leisler Kiep, die junge Demokratie in der Burgstadt nach 1945 aufbauten und über lange Zeit mit Leben erfüllten“, ergänzt er. „Der CDU Stadtverband verneigt sich vor den überragenden Leistungen Dr. Heuses für die Stadt Kronberg und wird ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.“

Das erfrischende Wesen des Biophysikers Dr. rer. nat. Otto Heuse kennzeichnete auch seine langjährige politische Tätigkeit, wie Bürgermeister Wilhelm Kreß zum 85. Geburtstag bereits in seinem Glückwunschbrief lobend hervorgehoben hatte: „Durch ihre langjährige Mitarbeit in den politischen Gremien und durch ihre unkonventionelle, an einem Dialog mit anderen sowie am Ausgleich mit dem politischen Mitstreiter interessierte Persönlichkeit haben Sie die Kommunalpolitik in unserer Stadt über Jahrzehnte hinweg an maßgebender Stelle mitgestaltet und auch geprägt“, so der Bürgermeister. Des Weiteren lobte Wilhelm Kreß die Verdienste Otto Heuses als Ortsvorsteher von 1972 bis 1989, wobei er immer auf Konsens und Ausgleich bedacht gewesen wäre, soweit dies möglich war. Sein „liebstes Kind“ sei jedoch die Kronberger Johanniskirche, sagte er damals. Heuse war dort viele Jahre Mitglied des Kirchenvorstandes gewesen. (mw)



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