„Reverse the Red“-Kampagne im Opel-Zoo – Mit koordinierter Zucht und Auswilderung gegen das Artensterben

Der Waldrapp wird seit dem Jahr 2008 im Opel-Zoo gepflegt und gezüchtet.

Kronberg (kb) – Der Waldrapp ist die zweite Tierart, der der Opel-Zoo eine Bildserie widmet, die die Bestandsentwicklung der bedrohten Vögel unter dem Einfluss des Menschen aufzeigt. Ab Mittwoch, den 17. April, sind die großformatigen Tafeln vor dem Haupteingang des Opel-Zoos sowie im Schulgarten am Berliner Platz in Kronberg und in der Konrad-Adenauer-Anlage in Königstein zu sehen.

Mit der Kampagne, die noch bis Mitte Mai wöchentlich eine neue Tierart vorstellt, rückt der Opel-Zoo die große Bedeutung des Artenschutzes in den Fokus. Die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist ein zentrales Zukunftsthema, dennoch stehen immer mehr Arten auf der Roten Liste der bedrohten Arten. In der gemeinsamen Initiative „Reverse the Red“ bündeln der Weltzoo- und Aquarienverband WAZA und die Weltnaturschutzorganisation IUCN alle Kräfte, um diesen Trend zu stoppen. Anhand der gezeigten Arten stellt der Opel-Zoo verschiedene Aktivitäten vor, mit denen er sich gemeinsam mit vielen weiteren Partnern dafür einsetzt, das fortschreitende Artensterben einzudämmen. Die Zucht vieler gefährdeter Tierarten wird im Europäischen Zoo- und Aquarienverband in speziellen Zuchtprogrammen, den European Ex-situ Programmes (EEP) koordiniert. Ein wichtiges Ziel dabei ist auch die Bereitstellung von Nachkommen für die Wiederansiedelung in den Ursprungsgebieten. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass dort die Ursachen der Bedrohung soweit reduziert werden, dass eine erfolgversprechende Auswilderung überhaupt möglich ist. Der Waldrapp ist ein Beispiel für Tiere, deren Zucht in Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEP) koordiniert und deren Nachwuchs ausgewildert wird. In Mitteleuropa wurde der Waldrapp seit dem 17. Jahrhundert durch massive Bejagung und Lebensraumzerstörung ausgerottet. Im Mittelmeerraum verbliebene Kolonien wurden immer weiter dezimiert. Glücklicherweise war die Zucht der Waldrappe in Menschenobhut erfolgreich, zeitgleich wurde zumindest in Europa der Schutz der Vögel und ihrer Lebensräume verstärkt. Als Ergebnis intensiver Schutzmaßnahmen gibt es inzwischen wieder rund 1400 wildlebende Waldrappe. Das reicht allerdings nicht aus, um den Erhalt der Art zu sichern. Es erfordert weitere Anstrengungen auf allen Ebenen, um eine langfristige Perspektive für den Waldrapp zu schaffen. Im Opel-Zoo werden seit dem Jahr 2008 Waldrappe gepflegt und erfolgreich gezüchtet. 26 Nachzuchten wurden nach Andalusien gegeben. Dort betreut der Zoo Jerez de la Frontera ein Auswilderungsprogramm. So tragen die im Freigehege geschlüpften Waldrappe zum Aufbau der wildlebenden Waldrapp-Population bei.

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