FDP, SPD und Grüne wollen die Steinbachaue weiterentwickeln

Boris Tiemann, Sabine Schwarz-Odewald und Kai Hilbig wollen gemeinsam die Steinbachaue weiterentwickeln. Foto: Privat

Steinbach (stw). In ihrer letzten Sitzung des Jahres 2023 haben die Steinbacher Stadtverordneten einen Doppelhaushalt für die Jahre 2024/25 aufgestellt. Darin enthalten sind jetzt unter anderem 50 000 für ein „Entwicklungskonzept Steinbachaue“. Auf die Aufnahme dieses Punktes hatten sich FDP, SPD und Bündnis 90/Die Grünen verständigt. Die drei Parteien wollen die Steinbachaue zu einem Gebiet weiterentwickeln, welches einerseits mehr zum Umwelt- und Klimaschutz beiträgt und zum anderen für die Steinbacher zukünftig eine noch höhere Aufenthaltsqualität bieten soll.

Nachdem im Mai vergangenen Jahres im Rahmen eines Studienprojekts der Universität Geisenheim verschiedene Konzepte zur Zukunft der Steinbachaue im Bürgerhaus vorgestellt wurden, sind die genannten Parteien übereingekommen, dass die Stadt auf dieser Grundlage und mit professioneller Unterstützung ausloten soll, wie sich die Steinbachaue sukzessive in den kommenden Jahren entwickeln könnte. Dabei ist naheliegend, sich verstärkt auf die Grundstücke in der Aue zu konzentrieren, die ohnehin im Eigentum der Stadt stünden, wobei dennoch ein schlüssiges Gesamtkonzept für das Gebiet links und rechts vom Steinbach betrachtet werden sollte, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung.

Der SPD sind dabei zwei Aspekte besonders wichtig. Die Möglichkeit, Fördergelder zum Einsatz zu bringen, um die städtischen Finanzen zu schonen, aber insbesondere die Aufenthaltsqualität beziehungsweise Attraktivität der Steinbachaue zu steigern. „Wir sehen in der Steinbachaue so viel mehr Potential als einen Ort, an dem man nur spazieren kann. Als Treffpunkt für Menschen, die beispielsweise keinen eigenen Garten haben. Als Ort, der besonders für Kinder und Jugendliche ansprechend sein sollte. Ein Ort, an dem Freude und Erlebnis stattfinden kann. Und – das darf man nicht vergessen – ein Ort, der wieder natürlicher werden sollte, denn die Steinbachaue ist mit asphaltierten Wegen, rechteckigen Wiesen und vergleichsweise wenig Bäumen vom Menschen bereits komplett verändert worden“, so Boris Tiemann, der das Projekt für die SPD mitbetreut.

Die FDP hat besonders den Teufelsberg als Ausflugsziel im Blick. „Viele Steinbacher haben, insbesondere aus ihrer Jugend, ein emotionales Verhältnis zum Teufelsberg. Hier konnte gerodelt werden, man hat sich mit Freunden getroffen und tolle Erinnerungen geschaffen. Deshalb ist es so schade, dass der Ort leider im Laufe der Zeit so heruntergekommen ist. Wir sehen auf dem Teufelsberg zum Beispiel einen Abenteuerspielplatz, den es so in Steinbach noch nicht gibt. Neben der Erweiterung des Rundweges bis zum Eisenbahnviadukt, darf man sich auch mal Gedanken zur Geflügelzuchtanlage machen, die mit entsprechender Infrastruktur den Steinbachern erhalten bleiben und möglicherweise sogar zu einem attraktiven Treffpunkt umgestaltet werden könnte”, so der FDP-Fraktionsvorsitzende, Kai Hilbig.

Für die Steinbacher Grünen steht klar der Umwelt- und Klimaschutz im Zentrum. „Natürlich ist die Steinbachaue ein idealer Ort, um mehr Bäume zu pflanzen, um unter anderem mit Streuobstwiesen unserem heimischen Steinkauz bessere Nistmöglichkeiten zu bieten und ihn damit wieder verstärkt anzusiedeln, nachdem der Mensch negativ in seinen natürlichen Lebensraum eingegriffen hat. Aber nicht nur mehr Bäume bedeuten Renaturierung, sondern sämtliche Arten von Pflanzen können sie auch bunter und vielfältiger machen. Auch das gemeinschaftliche Gärtnern in sogenannten „Community Gardening“-Bereichen könnte Kindern die Kostbarkeit unserer Natur näher bringen und die Kommunikation sowie ein Gemeinschaftsgefühl in Steinbach erhöhen“, sagt die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Sabine Schwarz-Odewald.



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