Pflegemaßnahmen im Stadtwald

Steinbach (stw). Das Forstamt Königstein hat in der vergangenen Woche mit den jährlichen Pflegemaßnahmen im Stadtwald Steinbach begonnen. In dem an die Phorms-Schule angrenzenden Waldgebiet werden gezielte Durchforstungen durchgeführt, um den Kronen der verbleibenden Bäume mehr Platz zu verschaffen. Das ist nötig, damit die dort stehenden Lichtbaumarten erhalten bleiben und sich vital und stabil entwickeln können. Durch die Freistellung werden diese zu fördernden Bäume vitaler und widerstandsfähiger. Wälder mit möglichst vielen Mischbaumarten sind Voraussetzung dafür, dass sich die Waldbestände an den Klimawandel anpassen können.

In den vergangenen Jahrzehnten konnte sich bereits die nächste Generation an jungen Bäumen allmählich etablieren, um auch Ausfälle alter Bäume zu kompensieren. Ökologisch wertvolle Baumarten wie Esche, Kirsche und Ahorn haben sich durch natürliche Aussaat vermehrt. Sie benötigen nun unbedingt mehr Licht, da sie sonst unter dem beschattenden Kronendach nicht überleben können. Auch tote und kranke Bäume werden bei den Pflegearbeiten entnommen. Revierleiterin Carolin Pfaff erklärt: „Normalerweise werden tote Bäume oft als stehendes Totholz und somit als Lebensraum für Vögel und Insekten stehen gelassen, sie sind ein wichtiger Beitrag zum Natur- und Artenschutz. Angrenzend an die Phorms-Schule und mit dem Waldkindergarten müssen wir hier der Verkehrssicherung allerdings etwas mehr Gewicht geben und auch diese Bäume überwiegend entnehmen. Zudem kommt hinzu, dass viele Bergahorne im Steinbacher Wald von der sogenannten Rußrindenkrankheit betroffen sind. Die Sporen, die sich dann an der Rinde befinden, sind schädlich für die menschlichen Atemwege“, erklärt Carolin Pfaff.

Alte Laubbäume, die beispielsweise Spechthöhlen aufweisen oder anderen Holzbewohnern als Lebensraum dienen, werden trotz der speziellen und beschriebenen Verkehrssicherungssituation als sogenannte Habitatbäume mit einem großen Buchstaben „H“ markiert und damit dauerhaft aus der Nutzung genommen.

Im Zuge dieser Maßnahmen wird Laub-stammholz anfallen. Dieses Stammholz wird von den Sägewerken und der Zellstoffindustrie dringend erwartet. Aus dem schwächeren Kronenholz wird der örtliche Brennholzbedarf gedeckt, der aufgrund der höheren Energiepreise ebenfalls stark angestiegen ist. Es wird immer nur so viel Holz geerntet wie auch nachwächst.

Für den Schutz der Waldbesucher ist es unbedingt notwendig, dass die betroffenen Gebiete für die Dauer der Holzfällarbeiten gesperrt werden. Um die Beeinträchtigungen trotz aller Vorsichtsmaßnahmen so gering wie möglich zu halten, werden nur die Bereiche gesperrt, in denen gearbeitet wird.

Für Fragen rund um die Waldbewirtschaftung stehen die Mitarbeiter des Forstamtes gerne zur Verfügung. Eine E-Mail an ForstamtKoenigstein[at]forst.hessen[dot]de genügt.



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