Hochtaunus (kw) – Der Hochtaunuskreis ist ein Wanderparadies: Abwechslungsreiche Landschaften, herrliche Aussichten, eine große botanische Vielfalt und jede Menge Kultur entlang der Wege. Kurzum: Hier gibt es für jeden Wanderfreund das passende Erlebnis. Daher wundert es auch nicht, dass immer mehr Menschen das Wandern im Taunus für sich entdecken.
Diese Entwicklung eröffnet auch den Taunuskommunen neue Perspektiven. Denn ein attraktives Wandernetz steigert nicht nur die Freizeitattraktivität der Region, sondern trägt auch zur Stärkung der regionalen Wirtschaft bei, indem vermehrt Besucher nicht nur zum Wandern kommen, sondern im Zuge dessen auch nach gastronomischen Angeboten, Unterkünften und anderen Dienstleistungen suchen.
Die LEADER-Region
Für die sieben Städte und Gemeinden Glashütten, Grävenwiesbach, Neu-Anspach, Schmitten im Taunus, Usingen, Wehrheim und Weilrod, die sich im vergangenen Jahr zur LEADER Region Hoher Taunus zusammengeschlossen haben, ist es daher ein wichtiges Ziel, die touristische Entwicklung weiter voranzutreiben. Der Hochtaunuskreis unterstützt dieses Bestreben. Das Projekt „Premiumwandern im Hohen Taunus“, initiiert vom Fachbereich Tourismus des Hochtaunuskreises, soll mittels einer Potenzialanalyse die Möglichkeiten für zertifizierte Premiumwege in der LEADER-Region Hoher Taunus aufzeigen und potenzielle Standorte für zukünftige Wege identifizieren. Zum Auftakt dieses Projektvorhabens lud der Fachbereich Tourismus des Kreises kürzlich relevante Akteure und Leistungsträger ins Collegium nach Glashütten ein.
Nach einer Begrüßung durch Ersten Kreisbeigeordneten Thorsten Schorr und Daniela Krebs, Fachbereichsleiterin Tourismus, informierte Jochen Becker, Projektpartner und Mitglied im Deutschen Wanderinstitut, in seinem Vortrag über das Thema Wandern und Premium-Wanderprodukte. Premium-Wanderwege zeichnen sich durch hervorragende Markierungen, angenehme Wegebeläge und einen besonders hohen Erlebniswert aus. Das „Wandersiegel Premiumweg“ ermöglicht zudem eine quantitativ messbare Bewertung der Wegqualität auf der Basis von regelmäßigen Wandererbefragungen, erläuterte Becker.
Kreativer Prozess
Projektleiter Robert Carrera (2. Vorsitzender des Deutschen Wanderinstituts e. V.) erläuterte nachfolgend den Prozess und die Zielsetzung des Projektvorhabens. Danach werden kreative Ideen für Premium-Wanderprodukte entwickelt, noch bevor die konkrete Wegeplanung beginnt. Sowohl bestehende Angebote als auch eingereichte Ideen werden anschließend anhand von Kartenmaterial und einer umfassenden Felderkundung gemäß den Premium-Kriterien des Deutschen Wanderinstituts geprüft. Im Verlauf des Projektes werden lokale Akteure wie Touristiker und Gästeführer sowie in der anschließenden Phase auch wanderbegeisterte Bürger aktiv eingebunden, um die Ergebnisse weiter zu verfeinern.
Diese umfassende Potenzialanalyse führt zu Wegevorschlägen, die die Perspektive der lokalen Akteure berücksichtigen und dadurch die Identifikation und langfristige Unterstützung aus der Bürgerschaft fördern. Die beteiligten Kommunen können dann aus den Ergebnissen auswählen, welche Wege sie umsetzen möchten. Die weiteren Phasen umfassen unter anderem die Feinplanung und die Umsetzung des Premium-Wanderwege-Konzepts. All dies könnte bis 2026 umgesetzt werden.
Die Beteiligten der Auftaktveranstaltung wollen in den kommenden Wochen und Monaten eng zusammenarbeiten, um die Wanderregion im LEADER-Förderprojekt Hoher Taunus zu stärken. LEADER steht für „Liaison Entre Actions de Développement de l‘Économie Rurale“, also die Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. Um neue Wege und Kooperationen zu fördern, stehen den LEADER-Regionen Fördermittel der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Hessen zur Verfügung.
Eröffnungswanderung
Das Wanderjahr ist inzwischen auch offiziell vom Naturpark Taunus eröffnet worden. Ende März waren viele Wanderbegeisterte am Waldschwimmbad Kronberg mit dabei. Sie folgten bei der Eröffnungswanderung mit Landrat Ulrich Krebs der Leitung der drei zertifizierten Natur- und Landschaftsführer und erkundeten auf der 5,8 km langen Strecke etliche Sehenswürdigkeiten erkunden. Von dem Aussichtspunkt Gilboa-Tempel auf dem Hünerberg bis zur Antoniuskapelle in geographischer Nähe der Bürgel-Platte, um nur einige zu nennen, wurden zahlreiche Highlights angesteuert. Die Strecke war für alle sehr abwechslungsreich und problemlos zu bewältigen.
Informationen zu allen Veranstaltungen gibt es auf der Website des Naturpark Taunus (www.naturpark-taunus.de) oder können unter der Rufnummer 06171 979070 sowie der E-Mailadresse info[at]naturpark-taunus[dot]de erfragt werden.