Viele Teilnehmer bei Mahnwache

Im gläsernen Kubus im Schwalbacher Limeszentrum hing seit Mitte Oktober ein Banner mit der Einladung zu einer „Mahnwache“ anlässlich der Novemberpogrome 1938. Die Deutsch-Ausländische Gemeinschaft Schwalbach (DAGS) organisiert seit vielen Jahren diese Gedenkveranstaltung. Am 9. November waren mehr Teilnehmer als je zuvor anwesend. Das Wort ergriffen Bürgermeister Immisch, Stadtverordnetenvorsteher Frey, Kreisbeigeordneter Fink, Schülerinnen und Lehrkräfte der Albert-Einstein-Schule, Pfarrer und viele weitere Schwalbacher Bürger, die bewegende und mahnende Texte vortrugen. DAGS-Vorsitzender Wilfried Hülsemann hatte zu Beginn an die historischen Erfahrungen des jüdischen Volkes erinnert, das Versklavung in Ägypten und Babylon überlebt hatte und zu Zeiten des Römischen Reiches gezwungen war, in vielen fernen Gebiete Zuflucht zu suchen. Auch dort wurden sie oftmals verfolgt und für Probleme verantwortlich gemacht. Die staatlich organisierte Massenvernichtung durch Deutsche im vergangenen Jahrhundert war der schreckliche Höhepunkt von Verbrechen am jüdischen Volk. Mit der Gründung des Staates Israel 1948 sollte eine sichere Existenz  gewährleistet werden. Das Gefühl der Sicherheit der Juden im eigenen Land und auch in Deutschland ist durch das Massaker der Hamas und die Entführung israelischer Menschen am 7. Oktober in Israel erschüttert. Die israelischen Militäraktionen im Gazastreifen und die Demonstrationen in großen Städten weltweit zeigen auch, dass aktuell noch große Probleme gelöst werden müssen. Wunsch vieler Menschen ist die Rückkehr zum Oslo-Friedensabkommen von 1993 – friedliche Koexistenz in zwei Staaten. Zum Abschluss drückten die Anwesenden ihren Wunsch nach Frieden aus, indem sie gemeinsam sprachen: „Shalom, Salam, Frieden!“ Foto: DAGS



X