Ausstellung mit Werken von Laura Brichta, die erste Preisträgerin des unter Studenten der Hochschule für Gestaltung Offenbach ausgeschriebenen Fotopreises ISO 5000 der Hans und Annemarie Weidmann-Stiftung ist.
Der Name des Preises verweist auf den erweiterten Möglichkeitenhorizont der Fotografie, der deutlich über das menschliche Auge hinausgeht. Die noch zu Lebzeiten von der Architektin Annemarie Weidmann errichtete Stiftung unterstützt mit dem Preis die Umsetzung eines künstlerischen Konzepts und zeigt in der Englischen Kirche in Bad Homburg nun die spannenden Ergebnisse.
In der Ausstellung "Some Sort of Now" wird nun erstmals die prämierte Arbeit Laura Brichtas gezeigt, in der sie ihre inszenierten Bildwelten mit dem Architekturkosmos des spanischen Architekten Ricardo Bofill vermählt. International bekannt wurde dieser für seine postmodernen Bauten, welche mit ihrer großen Flächigkeit und der Überlappung verschiedener Gebäudeabschnitte zahlreiche Perspektiven schaffen. Geschaffen wird somit ein sehr persönlicher Zugang Brichtas zu den surrealistischen Konstruktionen des Architekten. Im Raum inszenierte Körperlichkeiten beschreiben eine utopische Welt, in der sich die begrenzenden Ränder der Gebäude aufzulösen scheinen. Kaum lässt sich zuordnen, welche Wände die Grenzen des Raumes weiter bestimmen oder wohin sie führen. Aus dem statischen Konstrukt der Architektur wird ein fast fließendes Gebilde, bei dem der Körper zum tragenden Element wird.
Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Video-Installation der Künstlerin.
Laura Brichtas inszenierte Welten lassen sich nicht auf eine Deutung festschreiben, sondern eröffnen Assoziationsspielräume, in denen das persönliche Bilderleben nicht determiniert ist. Und genau hierin liegt die Stärke der Werke - das Gezeigte offenbart sich nicht auf den ersten Blick. Es sind die Momente der Irritation und der sich daraus ergebenden Fragen, die Laura Brichtas Werke begleiten, jeglichen Stillstand verhindern und individuellen Empfindungen Raum gewähren.
Kuratiert wird der Preis durch den Fotohistoriker Sascha Mintkiewicz, zugleich Mitglied des Vorstands der Stiftung und Celina Lunsford, künstlerische Leiterin des Fotografie Forums Frankfurt.
Vernissage ist am Dienstag, 30. April, 19 Uhr
Öffnungzeiten: Mittwoch bis Sonntag von 15 bis 19 Uhr