Ursel (ganz erfreut) : Ha! Die hören auf uns!
Fritz (wirft sich in die Brust): Ich würde nie infrage stellen, dass auf mich gehört wird. Ich bin schließlich Redens- und Heerführer.
Philipp (wirft sich noch mehr in die Brust) : Jemand der im 18. Jahrhundert einen Apparat erfunden hat, der heute noch, zugeben in etwas abgewandelter Form, zu den wichtigsten alltäglichen Dingen der Menschheit gehört, auf den hören die Leute.
Ursel: Selbstverliebte Herren seid ihr. Ich meine, die haben auf uns gehört mit der Steuererhöhung, die wir vergangene Woche für vollere Kassen in Bad Homburgs Haushalt empfohlen haben.
Fritz: Ich bin nur froh, dass ich auf nichts mehr hören muss. Kein Krach und kein Helau mehr. Endlich ist der Karneval vorbei.
Philipp: Besser ist es, jetzt leisere Töne anzuschlagen. Morgen ist es ein Jahr her, dass der Krieg in der Ukraine begonnen hat. Es werden überall Friedensgebete gesprochen.
Ursel: Für den Frieden kann nicht oft genug gebetet werden. Gutes tun ist auch wichtig, so etwa wie die grünen Damen aus Orschel, die jetzt Ehrenbriefe für ihre wohltätige Arbeit erhalten. Aufgepasst werden muss auch. Um so besser, dass in der Frankfurter Landstraße in den neuen Bürokomplex „Townus“, wo jetzt Richtfest gefeiert wird, die Kripo einzieht.
Fritz: Ich kann nur hoffen, dass dieser Umzug die Kriminalpolizei nicht von ihrer eigentlichen Aufgabe, die Diebe und Verbrecher in der Region zu fangen, ablenkt. Es nimmt überhand da unten mit Einbrüchen und Straftaten. Nicht einmal vor Kitas machen die Gauner halt.
Philipp: Das ist schlimm. Aber lasst uns von den schönen Dingen sprechen, die in unseren Kommunen geschehen. Die Schleiereulen etwa vom Karnevalverein Taunus-Eulen aus Seulberg wurden beim Taunuszug in Oberursel zur viertbesten Fußgruppe gekürt. Und es wurde eigens für die jüngere Generation eine U30 -Party in Burgholzhausen bei „Fasching am Bach“ vom TVB organisiert.
Ursel: Die jungen Leute sind die Zukunft der Menschheit und werden viel zu selten mit Freizeitangeboten bedacht.
Fritz: Und wer denkt an mich? Ich hätte richtig Lust auf ein schönes Heringsessen, aber gestern wurden schon alle Heringe aufgefuttert.
Philipp: Am Aschermittwoch ist halt alles vorbei. Und wenn der letzte Hering gegessen ist, gibt’s auch für den Redens- und Heerführer keinen mehr.
Ursel: Ab heute beginnt die Fastenzeit. Nix da Hering! Was werdet ihr beide euch denn vom Mund absparen in dieser Zeit? Ich habe mir vorgenommen, weniger zu reden.
Philipp: Das ist ja wie den Bock zum Gärtner machen. Oder besser die Ziege zur Gärtnerin. Der Fritz hingegen sollte, genau wie es seine Homburger jetzt müssen, den Gürtel enger schnallen.
Fritz: Ich glaube, es wäre besser, wenn du Philipp, dich im Klugscheißertum etwas zurücknehmen würdest in der Fastenzeit.