Erste Saisonniederlage der Sentinels gegen die Wildcats

Die Defense der Bad Homburg Sentinels (dunkle Trikots) hat mit der starken Offense der Kirchdorf Wildcats bei der 6:21-Niederlage erhebliche Probleme. Foto: gw

Bad Homburg (gw). In der 2. Football-Bundesliga Süd (GFL II) haben die Bad Homburg Sentinels am Samstag mit einem 6:21 gegen die Kirchdorf Wildcats die erste Niederlage der Saison 2021 kassiert. Zuvor hatte es an den ersten beiden Spieltagen dieser Runde für den Aufsteiger aus dem Taunus zunächst ein 21:21-Unentschieden gegen die Fursty Razorbacks Fürstenfeldbruck sowie anschließend einen 15:7-Sieg im Hessenderby bei den Wiesbaden Phantoms gegeben.

Die starke Leistung der Kirchdorfer ist umso höher einzuschätzen, als diese per Bus bereits am frühen Morgen um 6 Uhr in ihrem Heimatort an der österreichischen Grenze gestartet waren, um rechtzeitig und mit genügend Vorlauf vor dem Kickoff (17 Uhr) im Sportzentrum Nordwest einzutreffen. Nach der Ankunft ging’s direkt auf das Spielfeld, wo sich der komplette Kader der Razorbacks mit intensiven Dehnübungen auf die Partie vorbereitete.

Vor nur rund 250 Zuschauern (die Sentinels hatten bei der Stadt Bad Homburg diesmal im Gegensatz zur Saisonpremiere keine Sondergenehmigung beantragt) erwiesen sich die Gäste vom Inn dann als der erwartet unangenehme Gegner, der seine Stärke und seinen Anspruch auf die Meisterschaft beim 51:0-Heimsieg gegen die Frankfurt Pirates eine Woche zuvor eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatte.

Für zusätzliche Unruhe im Lager der Gastgeber sorgte zudem die Entlassung von Offensive Cordinator und Wide Reiceiver Coach Andy McMillan, von dem sich Bad Homburgs Footballer in der vergangenen Woche getrennt hatten. „Es hat nicht gepasst. Aber wir sind im Guten auseinander gegangen“, erklärte Sentinels-Vize Maximilian Schwarz, der nun wie schon im vergangenen Jahr beim Bundesliga-Aufsteiger als Head Coach und als Vize-Präsident in dopelter Verantwortung steht.

Auch Schwarz konnte jedoch nicht verhindern, dass sich die „Wildkatzen“ aus Kirchdorf dank einer kompakten Defense und einem überragenden Quarterback James Keefe bis zur Halbzeitpause eine 14:0-Führung herausgearbeitet hatten.

Hoffnung auf eine Wende keimte im dritten Abschnitt kurzzeitig auf, nachdem Darius Dawsey einen Pass von Quarterback Gabriel Cunningham fangen konnte und dadurch auf 6:14 verkürzte. Damit hatten die Sentinels jedoch ihr Pulver verschossen, denn sie kamen weder beim anschließenden Kick-Versuch noch in der verbleibenden Spielzeit zu Punkten. Im Gegenteil: Im letzten Quarter gelang den Kirchdorfern durch Joey Cox noch ein dritter Touchdown, der zusammen mit dem Erhöhungskick zum Endergebnis von 6:21 führte.

Nicht nur wegen der ersten Saisonniederlage fühlte sich das Spiel am Samstag nicht so „richtig“ wie Football an. Nur 250 Fans – Minusrekord seit der Gründung des Vereins im Jahr 2015 – sowie die tropischen Temperaturen ließen zu keinem Zeitpunkt die sonst im Stadion gewohnte Party-Stimmung aufkommen. Obwohl die Cheerleader-Gruppe der Sentinels bei ihrem Saisondebüt ihr Bestes gab und auch die Gruppe „All Inn“ bei ihrem zweiten Live-Auftritt nach 2019 in der Halbzeitpause für passende Musik sorgte.

Sechs VIP-Karten waren im Vorfeld verlauft worden, aber nur zwei „Promis“ waren beim Spiel auch wirklich zugegen – und die zogen des etwas schattigeren Platz auf der Tribüne dem Sitzen auf den Bierbänken im VIP-Zelt vor. Zwar konnten die Football-Fans auch diese Begegnung live im Streaming-Angebot der GFL live mitverfolgen, aber „König Fußball“ mit der Übertragung der Europameisterschafts-Partie Deutschland – Portugal war für die Sportinteressierten in der Kurstadt an diesem Tag wohl doch übermächtig.

„Wir haben in der Offense zu viele Fehler gemacht und dadurch unserer Defense zu wenige Verschnaufpausen ermöglicht. Man hat gemerkt, dass wir mental einfach müde sind nach der kurzen Vorbereitungszeit und drei schweren Spielen binnen 14 Tagen“, akzeptierte Schwarz die erste Saison-Niederlage seines Teams.

Zum Glück bleibt jetzt eine geraume Zeit für die Regeneration und das Auskurieren von Verletzungen: Da die Biberach Beavers ihre Mannschaft zurückgezogen haben und die Bad Homburger am ersten Juli-Wochenende ohnehin spielfrei sind, findet die nächste Partie der Sentinels erst am 10. Juli statt. Dann werden die Frankfurt Pirates um 17 Uhr zum Derby im Sportzentrum Nordwest erwartet.

Und an diesem 10. Juli steht auch definitiv keine „Konkurrenz-Spiel“ bei der Fußball-Europameisterschaft auf dem Terminplan.

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