Bad Homburg (js). Das Herzstück der Stadt steht auf dem Spiel. Und viele Millionen Euro, ganz gleich, ob die Entscheidung am Ende für einen Neubau des in die Jahre gekommenen Kurhauses fällt oder für eine Sanierung im Altbestand. Es sind die Kernfragen, um die gerungen wird, viel Planungs- und Verhandlungsgeschick wird in beiden Fällen benötigt. Eine Entscheidung werde frühestens im Sommer 2021 fallen, so Oberbürgermeister Alexander Hetjes in der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments. In einer Anfrage an den Magistrat wollte die Bürgerliste Bad Homburg (BLB) wissen, wie sich denn der Planungsstand in der Sache Kurhaus Neubau oder Sanierung entwickelt habe. Im Dezember hatte das Parlament beschlossen, dass die Operation am offenen Herzen der Stadt nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden könne.
Vorbereitet wird die Operation auf zwei Gleisen, auf einem wird schließlich der Weg zur erhofften Gesundung des Patienten bestritten. Mitte März sei die Untersuchung zur Möglichkeit der Sanierung eingeleitet worden, sagte Hetjes, wenig später ein Architektenwettbewerb für die Alternative Neubau, die aufgrund der hohen Sanierungskosten dem Vernehmen nach von vielen „Entscheidern“ favorisiert wird. Bis Mitte Juni sollen die Angebote im Planungsamt eingereicht werden, dann werden laut Hetjes acht Varianten in der offiziellen Ausschreibung in die engere Wahl kommen. Ergebnisse würden in beiden Fällen im Frühjahr 2021 erwartet. Kurz nach der Kommunalwahl könnte dem dann neuen Stadtparlament der erste Härtetest bevorstehen. An einen Verfahrensstopp werde trotz voraussichtlich völlig veränderter finanzieller Rahmenbedingungen auf Seiten der Stadt als Folge der Corona-Verwerfungen keinesfalls gedacht, sagte Hetjes auf Nachfrage des BLB-Abgeordneten Armin Johnert.
„Nein, nie“, so Hetjes, „wir wollen nicht in die Krise hineinsparen, sondern an den Projekten festhalten.“ Vor allem beim Kurhaus gebe es einen „enormen Sanierungsstau“. Allenfalls zur gewünschten Bürgerbeteiligung müsse sich die Kur etwas einfallen lassen. Die für Juni geplante große Veranstaltung im Planobjekt musste abgesagt werden, die Bürger sollen aber unbedingt an der Entscheidungsfindung beteiligt werden. Im Moment werde über mehrere kleine Veranstaltungen nachgedacht.
Wahl des neuen Rathauschefs
Nicht mehr nachdenken muss das Wahlamt im Rathaus über einen Termin für die Oberbürgermeisterwahl, die 2021 ansteht. Dann endet die Amtszeit des aktuellen Rathauschefs, die Bürger dürfen per Direktwahl entscheiden, wer die nächsten sechs Jahre die Amtsgeschäfte der Stadt führt. Sie sollen das am gleichen Tag tun, an dem die Kommunalwahl stattfindet. Dies hat das Stadtparlament in der gleichen Sitzung einstimmig beschlossen. Eine hohe Wahlbeteiligung zu erreichen, ist das Ziel.
Der Termin der Kommunalwahlen ist noch nicht endgültig festgelegt, aus normalerweise gut unterrichteten Kreisen wird berichtet, dass dafür der 14. März 2021 gesetzt ist.