Pflanzgarten soll zu einem Lehrgarten für alle werden

Mit schwerem Gerät werden die neuen Pfosten für den Zaun eingerammt. Foto: Nabu

Bad Homburg (hw). Seit etwa einem Jahr investieren die Mitglieder des Naturschutzbundes (Nabu) Ober-Erlenbach viel Zeit in die Planung und Vorbereitung der Neugestaltung des Pflanzgartens, einem Habitat für heimische Vögel direkt am Rande des Lohwalds – die Neupflanzung ist ein weiterer Meilenstein.

Der Pflanzgarten des Nabu Ober-Erlenbach, ein über 3000 Quadratmeter großes Grundstück zwischen Lohwald, Streuobstwiese und Koppel, wurde vor rund 50 Jahren angelegt. Verantwortlich dafür zeichneten die Gründungsmitglieder der Vogelschutzgruppe (VSG) und damit die Vorgänger der heutigen Nabu Ortsgruppe. In den vergangenen Jahren sind durch einen starken Befall des Borkenkä- fers und die heißen, regenarmen Sommermonate immer mehr Fichten zu Grunde gegangen. Die Verkehrssicherungspflicht hat den Verein gezwungen, diverse tote Bäume zu entfernen.

Nach dem Motto: „Wir machen aus der Not eine Tugend“ hatten einige Mitglieder des Nabu die Idee, das Grundstück wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zuzuführen. Nach Abstimmung mit dem Natur- und Landschaftsschutz Bad Homburg sowie mit Stadtförster Günter Busch haben fleißige Helfer defekte Zäune abgebaut, rund 40 tote Bäume gefällt, über die Jahre angefallenen Unrat ebenso wie Schnittholz entfernt und einen künftigen Lehrpfad vorbereitet.

Die Kehrtwende war eingeläutet. In den vergangenen Wochen begann nun der Wiederaufbau. Ein kleiner Rundweg wurde in Anfängen angelegt, die Grundlage für eine Benjeshecke geschaffen, neue Zaunpfosten platziert und rund 70 neue Pflanzen gesetzt. Es handelt sich dabei vor allem um Sträucher wie Hagebutten, Weiß- und Schwarzdorn sowie Liguster. Aber auch Ebereschen, Elsbeeren und Haselnuss kamen in die Erde. Neben dem Ziel, das Grundstück für die heimischen Vogelarten möglichst attraktiv zu gestalten, gilt es vor allem auch, einen strukturreichen Lebensraum zu schaffen.

Im Laufe des Jahres soll der Pflanzgarten zu einem Lehrgarten für Groß und Klein ausgebaut werden. Info-Tafeln zur Tier- und Pflanzenwelt sollen dabei – ergänzt um Stationen des haptischen Erlebens – zur Verfügung stehen, um die hiesige Flora und Fauna näher kennenzulernen.

Insgesamt stecken nun schon über 200 Arbeitsstunden in dem Projekt, etliche werden noch folgen müssen. „Die aktuell vorherrschenden Bedingungen zur Eingrenzung der Pandemie ermöglichen grundsätzlich derzeit keine groß angelegten Arbeitstermine, aber ein Anfang ist gemacht. Und obwohl deshalb Vieles leider nur von einigen Wenigen geleistet werden musste, ist der Wille zur Neugestaltung ungebrochen. Der sichtbare Fortschritt macht Mut und gibt Kraft für die nächsten Schritte“, so der Nabu.

In den kommenden Wochen folgen noch weitere Aufräumarbeiten, ein Zaun soll das Grundstück teilweise eingrenzen und der Ausbau der Benjeshecke voranschreiten. Auch im Hintergrund wird viel passieren: Abstände werden gemessen, Holzbalken gesägt, Lehrtafeln ausgewählt, inhaltlich überdacht, aufeinander abgestimmt und gestaltet. Helfer und Sponsoren sind jederzeit willkommen.

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