Ehrenbrief für „Mr. Heiterkeit“ alias Hans Georg Zettlitzer

Die Überraschung des Abends: Oberbürgermeister Alexander Hetjes (l.) überreicht an Hans Georg Zettlitzer den Ehrenbrief des Landes Hessen.Foto: Klein

Bad Homburg (hrk). Es war schon fast vorbei, das bunte Programm beim Festkommers zum 100-jährigen Geburtstag des Carnevalvereins Heiterkeit. Das Festzelt bestens gefüllt und die Stimmung genauso gut. Doch dann erschien der Fahrer von Oberbürgermeister Alexander Hetjes mit einem Koffer, das Tuscheln wurde lauter, und der OB ging mit Amtskette auf die Bühne. Erstaunte Gesichter bei fast allen im Zelt. Nur Heiterkeit-Vorsitzende Conny Henrizi-Freund und Dieter Schaller, ihr Stellvertreter, schmunzelten.

Als Alexander Hetjes danach Hans Georg Zettlitzer auf die Bühne bat, um ihm im Namen von Ministerpräsident Volker Bouffier den Ehrenbrief des Landes Hessen zu verleihen, gab es einen Riesenapplaus und stehende Ovationen für den „Schwetzer vom Verein“, wie er sich selbst bezeichnet. Eigentlich würde man solche Ehrungen in der Villa Wertheimber oder im Gotischen Haus abhalten, erklärte Hetjes, aber in dem Fall, wenn „Mr. Heiterkeit“ persönlich ausgezeichnet werde, dann sei es im Festzelt zum 100-jährigen Bestehen des Vereins genau richtig.

Es sei ja nicht üblich, dass der Ministerpräsident den Ehrenbrief des Landes an eine Person vergibt, die sich ausschließlich um den Karneval verdient gemacht hat, begann Hetjes seine Laudatio. Mit dem Ehrenbrief zeichne der Ministerpräsident nur Personen aus, die in der Gesellschaft nicht nur ehrenamtliche Aufgaben übernehmen, sondern diese über längere Zeit gestalten. „Und das Schöne ist: Damit, Hans Georg, kannst du dienen. Denn in deiner Funktion als Sitzungspräsident trägst du seit vielen Jahren maßgeblich dazu bei, das Brauchtum des Karnevals auch in den Alten- und Pflegeheimen zu pflegen“, so Hetjes weiter. Seit 41 Jahren zeigt der Verein im Haus Luise, und seit 15 Jahren in der Flersheim-Stiftung jedes Jahr Auszüge aus dem aktuellen Programm und sorgt so bei den Senioren für schöne Stunden. Nach eingehender Prüfung in der Staatskanzlei sei man überzeugt, dass „du für karnevalistische Veranstaltungen zugunsten sozialer Einrichtungen“ den Landesbrief verdient hast. Wörtlich zitierte Hetjes: „Da sich Herr Zettlitzer augenscheinlich besonders stark persönlich engagiert hat, wird hier von einem einmaligen herausragenden Engagement über einen langen Zeitraum ausgegangen. Daher soll in diesem besonderen Fall ausnahmsweise eine solche Ehrung eines verdienten Karnevalisten stattfinden!“

Einen Kloß im Hals

HGZ, wie er liebevoll genannt wird, griff sich an seinen Hals und meinte „So en Kloß hab ich“. Er war ergriffen und überrascht. Seine Dankesworte galten seiner Frau Christel („Dass du das alles so mitmachst“), dann seinem Verein („Ich wäre nichts ohne euch“).

1980 trat HGZ in die Heiterkeit ein. 1981 war er Mitwirkender in der Regie, begeisterte als Bänkelsänger und war 2. Schriftführer (1984 bis 1993). Ob als Büttenredner oder Zugmarschall, der Verein stand für ihn immer an erster Stelle. Die bronzene Spange erhielt er nach elf Jahren für seinen Einsatz bei der Heiterkeit verliehen. Als zweiter Sitzungspräsident war er 2001 bis 2004 aktiv, und 2002 war es dann die silberne Spange, die er als Auszeichnung erhielt. Die Kampagne 2003/2004 verlief unter seiner komissarischen Leitung, und im Januar 2004 leitete er seine erste Sitzung. Weitere Auszeichnungen, die Zettlitzer erhielt, sind die silberne Ehrennadel der Stadt 2004, der Verdienstorden des Bunds deutscher Karnevalisten 2006, der närrische Magistratsorden 2010 und die goldene Spange des Vereins für 33 Jahre aktive Vereinsarbeit. Von 2010 bis vergangenen Mai hatte er zudem die Position des Vorsitzenden inne.

!Weitere Berichte zur Geschichte des Vereins und zum Festwochenende folgen in der nächsten Ausgabe der Bad Homburger Woche.



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