NABU rettet Streuobstwiese in Altenhain – Pächter gesucht

So schön sieht die gepflegte Streuobstwiese in Altenhain heute aus ... Fotos: NABU

Altenhain
(Sc) – Streuobstwiesen gelten als eine der artenreichsten Lebensräume in Mitteleuropa. Aus diesem Grund hat es sich der NABU seit vielen Jahren zum Ziel gesetzt, dieses schützenswerte Kulturgut, wo immer es geht, zu erhalten.

Dem NABU Arbeitskreis Main-Taunus ist es nun mit Hilfe der Unteren Naturschutzbehörde des Main-Taunus-Kreises glücklicherweise gelungen, eine Obstbrache bei Bad Soden-Altenhain zu erwerben. Wie bei vielen Streuobstwiesen im Main-Taunus-Kreis bestand auch hier das Problem, dass die ehemaligen Grundstückseigentümer das Obststück aus Altersgründen nicht mehr bewirtschaften konnten. Erschwerend hinzu kommt, dass sich die Obstwiese in einer Hanglage befindet, so dass sie nur mit handgeführten Mähern gepflegt werden kann. Aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes sind solche Grundstücke für den Erwerbsobstanbau in der heutigen Zeit uninteressant, was auch die Suche nach einem Käufer für diese Grundstücke schwierig macht.

Das Verkaufsangebot wurde an den NABU herangetragen, da der Verein in unmittelbarer Nachbarschaft im Talgrund des Kahlbachs bereits ein Grundstück besitzt. Unter der Voraussetzung, dass mit dem Erwerb eine Aufwertung der Fläche im Sinne des Naturschutzes verbunden sein müsse, hat die Untere Naturschutzbehörde des Main-Taunus-Kreises den Grundstückskauf finanziell gefördert.

Rechtzeitig vor Beginn der Brutzeit wurde die Obstbrache nun „entbuscht“ und damit vor der weiteren „Verbrachung“ (Verwilderung) gerettet. Einige umgestürzte alte Obstbäume werden demnächst noch zersägt und anschließend zu kleinen Altholzinseln für Eidechsen, Blindschleichen etc. aufgeschichtet werden.  Doch nicht nur die Pflege des bestehenden Baumbestandes ist den Verantwortlichen des NABU ein Anliegen, denn für den Herbst ist darüber hinaus geplant, die entstandenen Baum-Lücken mit Neupflanzungen alter Apfelsorten aufzufüllen.

Wie bereits erwähnt, gehören Streuobstwiesen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas, die jedoch einer beständigen Pflege bedürfen. Gerne würde der NABU daher weitere Streuobstwiesen

erwerben, um diesen bedrohten Lebensraum zu fördern, ist jedoch in seinen Möglichkeiten zum Erhalt und Nutzung solcher Obststücke auf Grund der Altersstruktur der NABU-Aktiven im Main-Taunus etwas eingeschränkt. Den Erwerb weiterer Streuobstwiesen würde der Naturschutzverein daher davon abhängig machen, ob sich Interessenten für eine (kostenlose) Pacht der Grundstücke finden ließen, die nach Absprache mit den Aktiven vom NABU die Bäume und Wiesen pflegten. Auch für die neue Streuobstwiese im Altenhainer Tal würde sich der Verein über Pachtinteressenten freuen.

Anfragen werden gerne über die Kontaktadresse: nabu.bad-soden[at]gmx[dot]de entgegengenommen.

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