15. Internationaler Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen!“

Die Stadt Königstein beteiligt sich erneut an der jährlich stattfindenden internationalen Flaggenaktion zum internationalen Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen!“. Wie die Frauenbeauftragte der Stadt Königstein, Jutta Hufler, informiert, wird am Königsteiner Rathaus am 25. November die offizielle Flagge des Vereins für Frauenrechte, Terres des femmes, als weithin sichtbares Zeichen gegen tägliche Gewalt an Mädchen und Frauen gehisst.

Am 25. November 2001 ließ Terres des femmes zum ersten Mal die Fahnen wehen, um am internationalen Tag „Nein zu Gewalt an Frauen!“ ein Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen zu setzen. Zu diesem Zweck entwickelte der Verein eine farbenfrohe Fahne. Die abgebildete Frauenfigur und der Slogan „Frei leben – ohne Gewalt“ symbolisieren ein gleichberechtigtes, selbstbestimmtes und freies Leben von Mädchen und Frauen weltweit.

Der von der UNO seit 1990 offiziell anerkannte Gedenktag geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet wurden. Sie waren im Untergrund tätig und beteiligten sich an Aktivitäten gegen den tyrannischen Diktator Trujillo. Der Mut der Mirabal-Schwestern bei ihrem Kampf gegen den Tyrannen gilt inzwischen als Symbol für Frauen weltweit, die nötige Kraft für das Eintreten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln.

Die Aktion hat nicht nur in Deutschland, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus eine besondere Signalkraft entwickelt. Weltweit engagieren sich Menschen gegen die Verletzung von Frauenrechten. Von Rumänien, Honduras und Kenia bis nach Israel, Kongo und Burkina Faso wehte schon die TDF Fahne, um auf die Gewalt an Mädchen und Frauen solidarisch aufmerksam zu machen.

Das Schwerpunktthema 2015 lautet: „Frühehen stoppen – Bildung statt Heirat!“

Jährlich werden weltweit 14,2 Millionen Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. Das sind täglich 39.000 Mädchen! Die Folgen sind verheerend: Schulabbruch, (sexuelle) Ausbeutung, zu frühe Schwangerschaft und finanzielle Abhängigkeit. Die Gründe für diese Menschenrechtsverletzung sind vielfältig und reichen von Armut über mangelnde Bildung bis hin zu patriarchalen Traditionen, nach denen die Töchter jungfräulich in die Ehe gehen müssen.

Auch in Deutschland werden Minderjährige mit Migrationshintergrund zwangsverheiratet. Zwar liegt in Deutschland das Mindestheiratsalter bei 18 Jahren, mit Zustimmung des Familiengerichtes allerdings können auch 16-Jährige heiraten. Häufig werden Minderjährige auch im Rahmen einer religiösen bzw. sozialen Eheschließung verheiratet, die in traditionellen Familien denselben Stellenwert wie eine standesamtlich geschlossene Ehe hat. Terres des femmes setzt sich daher national als auch international für die Durchsetzung eines Mindestheiratsalters von 18 Jahren ohne Ausnahme ein.

Zudem fordert der Verein verstärkte Präventionsmaßnahmen gegen Frühehen - zum Beispiel durch verbesserte Bildungschancen für Mädchen und Präventionsmaßnahmen in den Schulen.

Nähere Informationen finden Interessierte unter www.frauenrechte.de.



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