Vortrag: Königstein in Zeiten des Umbruchs

Nach fast viereinhalb Jahren Krieg überschlugen sich in den letzten beiden Monaten des Jahres 1918 die Ereignisse: Mit dem Kriegsende und der Ausrufung der Republik dankten alle deutschen Monarchen ab. Arbeiter- und Soldatenräte bildeten sich überall und natürlich auch in Königstein. Viele der Kriegsheimkehrer eröffneten bereits Ende November wieder ihre Betriebe, nachdem diese vier Jahre lang geschlossen bleiben mussten.

Im Dezember fanden im damals sehr geschätzten Veranstaltungslokal „Hotel Procasky“ die ersten Wahlversammlungen für die Wahl der Nationalversammlung Anfang 1919 statt, bei der erstmalig auch Frauen das Wahlrecht erhielten. Am 14. Dezember besetzten über 1.000 französische Soldaten Königstein und 700 weitere Falkenstein – damit begann eine fast zwölfjährige Besatzungszeit, die sich unmittelbar auf das Alltagsleben hier auswirkte.

Stadtarchivarin Beate Großmann-Hofmann beschäftigt sich in ihrem neuen Vortrag „Eine kleine Stadt in Zeiten des Umbruchs: Königstein im November und Dezember 1918“ mit den spannenden und ereignisreichen Wochen direkt nach dem Waffenstillstand von Compiègnes. Auch wenn der Krieg vorüber war – Probleme gab es immer noch genug und es kamen neue hinzu…

Der Vortrag wird am Donnerstag, 18. Oktober, in der Stadtbibliothek, Wiesbadener Straße 6, stattfinden. Beginn ist um 20 Uhr.

Verkehrsgünstig gelegen befand sich das Restaurant Procasky schräg gegenüber der katholischen Kirche, etwas oberhalb in der Kirchstraße, deren steiler Anstieg an dieser Stelle erst beginnt – der Garten war natürlich auf ebenem Gelände und dürfte sich etwa im Bereich des Parkdecks hinter den City-Arkaden befunden haben.
Foto: Stadtarchiv



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