Zur 825-Jahr-Feier: „Gemeinsamkeit prägt Mammolshain“

Johannes Schiesser (v. li.), Hans-Dieter Hartwich, Leonhard Helm und Werner Plescher bei der Pflanzung des Jubiläumbaumes. Fotos: Schleer

Mammolshain (cas) – „Bäume zu pflanzen bedeutet Leben und Zukunft“, erklärte Johannes Schiesser, Geschäftsführer von Schiesser Gartengestaltung GmbH, und griff gemeinsam mit Bürgermeister Leonhard Helm, Ortsvorsteher Hans-Dieter Hartwich und Werner Plescher vom Obst- und Gartenbauverein zum Spaten, um die Jubiläumskastanie zu pflanzen. Zuvor war die Kirchengemeinde nach dem Ende des ökumenischen Gottesdienstes zur 825-Jahr-Feier im Beisein der Pfarrer Olaf Lindenberg und Jan Frey zum Bolzplatz gezogen. Für den musikalischen Rahmen der Pflanzung sorgte der Bläserkreis der Limesgemeinde Schwalbach mit einigen wohlgewählten Stücken von Tielmann Susato.

Nach diesem Auftakt zum 825. Geburtstag von Mammolshain machten sich die Anwesenden auf den Weg zum Bornplatz, wo der offizielle Festakt auf der Bühne seinen Verlauf nehmen sollte. Rainer Kowald, der bereits 1991 die 800-Jahr-Feier moderierte, übernahm die Eröffnung der Veranstaltung. Mit den Worten „Wir danken allen, die dafür gesorgt haben, dass das Fest so schön über die Bühne geht inklusive Witterung“, sprach er so manchem Teilnehmer aus der Seele. In einer von Wetterkapriolen geprägten Periode gab es nun einen sonnigen Sonntag, der sicher einiges dazu beigetragen hatte, dass es ein buntes Fest mit vielen Besuchern wurde. Aber nicht nur das gute Wetter, sondern vor allen Dingen die Mammolshainer Gemeinschaft wurde an diesem Sonntag immer wieder als der springende Punkt hervorgehoben. Im Mittelpunkt der Grußworte von Landrat Ulrich Krebs, Bürgermeister Leonhard Helm, Stadtverordnetenvorsteher Alexander Freiherr von Bethmann und Ortsvorsteher Hans-Dieter Hartwich stand dann auch das partnerschaftliche Miteinander der Mammolshainer Bürgerinnen und Bürger, das den Ortsteil eben zu einem ganz besonderen Ort macht. „Die vielen Vereine, die sich engagieren, das ist schon etwas Besonderes. Dies führt immer wieder dazu, dass sich Menschen in die Gemeinschaft neu einbringen“, so Krebs. Rathauschef Helm verstärkte dies, indem er auf die enorme Entwicklung von Mammolshain in den letzten 25 Jahren verwies und zugleich auch in die Zukunft blickte. „Gemeinsamkeit prägt Mammolshain. Und es ist zu wünschen, dass auch die Jahre bis zum nächsten runden Jubiläum von Gemeinschaft geprägt sind.“ Stadtverordnetenvorsteher Alexander Freiherr von Bethmann ging in seiner Rede über die letzten 25 Jahre hinaus und gab interessante Aspekte der Vergangenheit seit der ersten Nennung von Mammolshain im Jahr 1191, damals noch unter dem Namen Meinboldeshagen, wieder.

Im 825. Jahr seit der ersten urkundlichen Erwähnung können die Mammolshainer also zufrieden auf den Verlauf der Geschichte zurückblicken. Ortsvorsteher Hans-Dieter Hartwich gab jedoch bereits Ausblick auf neue Herausforderungen. Das Ringen um die Sanierung des Hardtbergturmes hat nun ein Ende gefunden. Nachdem mit Hilfe des städtischen Hubsteigers alle Verantwortlichen sich den Turm bei einem Ortstermin angesehen haben, musste leider festgestellt werden, dass die Statik nicht ausreichend ist. Eine Neukonstruktion wird angestrebt zu dessen Zweck im Juli ein Förderverein gebildet wird. Hartwich bittet um Unterstützung, so dass die Umsetzung in den nächsten drei bis vier Jahren geschehen kann. Den Beginn machte die Kollekte des ökumenischen Jubiläumsgottesdienstes an diesem Sonntag, die in Höhe von 385,14 Euro zu diesem Zweck gespendet wurde. „Die Menschen haben es verstanden, die guten Traditionen zu bewahren und dabei nie den Blick für die Notwendigkeiten der Gegenwart und die Anforderungen der Zukunft zu verlieren“, so Hartwich.

Im Anschluss wurden anlässlich der Feier in Anwesenheit von Burgfräulein Isabella I. und ihrem Gefolge ein Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Königstein vorgenommen. Eine Urkunde der Eintragung wurde Hartwich als Andenken und zur Ausstellung übergeben.

Im Anschluss übernahmen dann die Vereine unter Moderation von Kowald die Festbühne. Den Anfang machte die Tanzschule Kratz. Weitere Beiträge hatte die Kleine und Große Heiterkeit des MGVs vorbereitet, gefolgt von der Kita St. Michael, den verschiedenen Gruppen des KappenKlubKronberg, den Heilig Geist-Schwestern, den Kurhamonix, der Gymnastikgruppe des FC Mammolshain sowie der Bläserklasse der Grundschule. Auch die Musik- und Showband (Mushoba) der Königsteiner Fanfaren gab sich so kurz nach ihrem eigenen Jubiläum ein Stelldichein.

Doch dem nicht genug: Auf dem Bolzplatz hatten Vereine und ansässige Unternehmen ihre Stände aufgebaut und komplettierten die offiziellen Feierlichkeiten mit Spiel und Spaß für Kinder und Familien. Zu diesem Zweck hat der Bienenkorb eine Stempelkarte entworfen, bei denen die Kinder an den 23 Ständen Mammolshain kennenlernen und erleben konnten und zudem die eine oder andere Aufgabe zu lösen hatten. Beteiligt waren neben den bereits genannten Vereinen auch die Kolpingfamilie, Schießer Gartengestaltung, der FC 1910, der Kerbeverein, die Freiwillige Feuerwehr, Zu den Füchsen Catering, Raumatmosphäre Pantanella, KiTa St. Michael, Studio Grölz, die Theaterwichtel, die Stadtinfo, SDI Bauen und Wohnen, Imkerei Errol Brabacan, Gernhardt & Co.-Königsteiner Straßenreinigung, Raumatmosphäre Pantanella und der Immobilienservice für Senioren. Die Vorsitzende des Vereines Bienenkorb, Katja Martin, und Stellvertreterin Mareike Schuster geben am eigenen Stand einen Überblick über die unterschiedlichen Projekte, die der Verein fördert. Großer Beliebtheit erfreuten sich an diesem Tag der aufgebaute Barfußpfad sowie das historische Foto, für das sich alle Interessierten verkleiden konnten. Für die erfolgreiche Organisation der Jubiläumsfeierlichkeiten gebührt dem Vereinsring und seinem Vorsitzenden Martin Igges großer Dank. Das erarbeitete Konzept, das mit vielen freiwilligen Helfern umgesetzt wurde, stellte insbesondere Familien und Kinder in den Mittelpunkt. Ein besonderes Dorf hat eben auch einen ganz besonderen Feiertag.

Wer mehr erfahren möchte über den in Deutschland einzigartigen Edelkastaniebestand, der sollte am 3. Juli an der „Edelkastanienführung zur Blütezeit“ teilnehmen, die durch den Arbeitskreis Edelkastanie Mammolshain durchgeführt wird. Die Edelkastanie steht dann in voller Blüte und hüllt Mammolshain in ihren Duft, der dem „Königsteiner Fenster nach Süden“ somit ein weiteres Mal alle Ehren macht. Weitere Informationen sind dem Veranstaltungskalender der Stadt Königstein zu entnehmen.

Weitere Artikelbilder



X