Königstein (kw) – Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) hat Verständnis dafür, dass in Zeiten der Corona-Pandemie Freizeitangebote mit hohem Besucherverkehr geregelt werden müssen. So müssen Zoos, Freibäder und andere Institutionen darauf achten, die Zahl der Besucher zu reduzieren, um die Kontaktbeschränkungen einzuhalten.
Dass der Opel-Zoo nun seine Besucherzahlen verdoppelt hat, weist darauf hin, dass das Gelände groß genug ist, um die aktuellen Regelungen einzuhalten. Die Zoobesucher halten sich in erster Linie auf dem Zoogelände auf, das sich rechts und links vom öffentlichen Verbindungsweg zwischen Königstein und Kronberg, genannt Philosophenweg, befindet. Wie Königsteins Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) richtig darlege, stellen Freizeitangebote, für die durch die Corona-Einschränkungen stark belasteten Familien einen hohen Nutzen dar. Auch ein gut begehbarer Spazierweg zwischen Königstein und Kronberg ist, so die ALK, ein wertvolles Freizeitangebot. Der 150 Jahre alte Philosophenweg, der bereits vor dem Zoo existierte, sei die kürzeste Fußverbindung zwischen den beiden Städten.
Die Entscheidung Kronbergs, den Verbindungsweg dennoch weiterhin komplett geschlossen zu halten, während die Besucherzahlen des Opel-Zoos von 1.000 auf 2.000 verdoppelt worden seien, könne die ALK jedoch nicht nachvollziehen, so ALK-Stadtverordneter Günther Ostermann. Aus Sicht der ALK spreche nichts dagegen, den öffentlichen Weg zumindest außerhalb der Zoo-Besuchszeiten zu öffnen. Damit riskiere man auch keine Überlastung des Weges. Organisatorisch sei es für die Zoomitarbeiter zumutbar, die beiden Zugänge zum Weg vor der Zoo-Öffnung zu schließen und am Abend wieder zu öffnen, so Ostermann.
Wie der Königsteiner Bürgermeister Helm richtig betone, dürfe die aktuelle Schließung „in keiner Weise im Zusammenhang mit der von Kronberg beabsichtigten dauerhaften Schließung des Weges gesehen werden.“ Dieser hatten sowohl er sowie die parlamentarische Mehrheit aus CDU, FDP, SPD und Grünen zugestimmt. Die ALK lehnt die Schließung des öffentlichen Weges ab.
Sie unterstützt die Bürgerinitiative zur Offenhaltung des Weges, die über ein Bürgerbegehren einen Bürgerentscheid erwirkt hat. Im Sommer 2019 hatten mehr als 1.600 Königsteiner*innen dem Bürgerbegehren „Philosophenweg für Alle“ ihre Stimme gegeben. Coronabedingt sei, so die ALK, der Urnengang der Königsteiner frühestens im November möglich.