In freudiger Erwartung: Uhu-Nachwuchs kann jederzeit schlüpfen

Das Coronavirus ist für sie kein Thema. Stattdessen ist die Uhu-Dame auf der Burg die Ruhe selbst – und das vor laufender Kamera. Foto: Stadtverwaltung

Königstein (kw) – Seit Mitte Februar ist das Königsteiner Uhupaar auf die Burgruine zurückgekehrt. Am 19. Februar legte die Uhudame das erste Ei. Im Abstand von drei, beziehungsweise vier Tagen folgten Nummer zwei und drei.

Nach 33-35 Tagen schlüpfen in der Regel bei den Uhus die Jungen. Nun wird es spannend auf der Königsteiner Burg: In dieser und der kommenden Woche erwarten Bürgermeister Leonhard Helm und die städtische Umweltbeauftragte Birte Sterf den Nachwuchs, sollten die Eier tatsächlich befruchtet sein.

Alle Uhufans können live mit dabei sein, wenn die Jungen schlüpfen, wachsen und gedeihen. Denn seitdem die Uhudame sich in der Nische der Burgruine Königstein niedergelassen hat, kann sie mit Hilfe der gegenüber installierten webcam rund um die Uhr beobachtet werden. So kann man aktuell sehen, dass nur das Weibchen brütet und die Jungen, wenn sie schlüpfen sollten, aufzieht. Das Männchen ist für die Nahrungsbeschaffung der kompletten Familie zuständig. Bei Uhus herrscht also noch eine klassische Rollenverteilung.

Die Kamera stört das Uhupärchen übrigens nicht. Wichtig für die Brutplatzwahl ist ein freier Anflug und die Störungsfreiheit im direkten Horst-Umfeld. Auf der Königsteiner Burg herrschen perfekte Bedingungen: Die Mauernische liegt in etwa acht Metern Höhe und der Burginnenhof wurde schon frühzeitig abgesperrt. Im Moment dürfen obendrein überhaupt keine Besucher auf die Burg.

Uhus sind im Allgemeinen sehr tolerant. So brüten sie auch in Steinbrüchen, obwohl es dort noch Abbrucharbeiten gibt oder in unmittelbarer Nähe von menschlichen Siedlungen. In Bad Soden brütet sogar seit einigen Jahren jährlich ein Uhupaar auf dem höchsten Turm des dortigen bewohnten Hundertwasserhauses.

Auf der Burgruine ist das Königsteiner Paar nun schon das zweite Jahr zu Hause. Bürgermeister Helm und Birte Sterf hoffen, dass das Burg- Uhupaar dauerhaft die Burgruine als Brutplatz nutzen wird.



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