Gedenkort „Absturzstelle Rosinenbomber“ soll aufgewertet werden

Königstein (kw) – Am 8. Juli 1938 zerschellte gegen 23 Uhr ein Rosinenbomber des Typs Dakota C 47 auf der Südseite des Steinkopfes. Die Besatzung bestand aus dem 1st Lt. George B. Smith, 1st Lt. Leland V. Williams und dem deutschstämmigen Passagier und Zivilangestellten des Army-Department Karl Viktor Hagen. Die Maschine streifte die Baumwipfel über dem Gipfel des Steinkopfes nördlich von Königstein und stürzte anschließend in den Wald. Dabei kamen alle drei Insassen ums Leben. Die Maschine war vom Flugplatz Wiesbaden-Erbenheim gestartet, um im Rahmen der Operation „Berliner Luftbrücke“ Versorgungsgüter in die seit dem 24. Juni 1948 von der Sowjetunion eingeschlossene Stadt Berlin zu transportieren. Dies war der erste tödliche Unfall einer Flugzeugbesatzung, zwölf Tage nach Eröffnung der Luftbrücke.

Die Fraktionen von ALK, Bündnis90/die Grünen, CDU, FDP und SPD hatten in der Stadtverordnetenversammlung den Antrag gestellt, als Stadt dazu beizutragen, den Gedenkort an der Absturzstelle des „Rosinenbombers“ aufzuwerten und dauerhaft zu erhalten. In diesem Zusammenhang sollte die Möglichkeit der Inanspruchnahme von Fördermitteln geprüft werden, da die Absturzstelle auf Königsteiner Gemarkung liegt. Die Fraktionen waren sich darin einig, dass der aktuelle Umgang mit der Absturzstelle „unwürdig“ sei. Zufällig am Ort des Geschehens vorbeigehende Spaziergänger könnten mit den auf einer Gedenkplakette festgehaltenen Namen der Absturzopfer und dem Absturzdatum alleine nicht viel anfangen. Für ein würdigeres Gedenken hat sich eine Kooperation aus der Stadt Kelkheim, den Vereinen „Luftbrücke Frankfurt-Berlin 1948-1949 e.V.“ und „Stimme für Ruppertshain e.V.“, in Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Naturpark Taunus, gebildet. Es zeigte sich, dass der Gedenkort vielen Königsteiner und Kelkheimer Bürgern gänzlich unbekannt sei.

Die Kooperation möchte erreichen, dass der Ort des Gedenkens so aufgewertet wird. dass zukünftig angemessene Informationen auf das geschichtliche Ereignis hinweisen.

Zu diesem Zweck sollen in Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Naturpark Hochtaunus Ruhebänke und Informationstafeln angebracht und die Zugänge vom Parkplatz Landsgraben (Kelkheim Ruppertshain) und Naturfreundehaus (Billtalhöhe) mit einer Ikone, die an den ersten Rosinenbomber-Absturz erinnert, ausgeschildert werden.

Die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung schlossen sich der vorgetragenen Sichtweise an und gaben mit ihrer Zustimmung zunächst grünes Licht für die Prüfung von Fördermöglichkeiten.



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