Gutes tun und Gutes hören – Musik-Benefizkonzert der Rotarier

Der Pianist Sergey Belyavskiy brillierte mit Liszt und Mozart, als Solist und mit dem Bad Vilbeler Kammerorchester unter der Leitung von Klaus Albert Bauer.

Foto: Sura

Königstein (aks) – Wilfried Schäfer, Präsident des Rotary Club Bad Soden-Königstein, war sichtlich erfreut über die zahlreichen, sich Luft zufächelnden Zuschauer, die sich von der sommerlichen Hitze nicht abhalten ließen, „Gutes zu tun und Gutes zu hören“: Der gesamte Erlös dieses Benefizkonzerts gehe an den Königsteiner Verein „Bürger helfen Bürgern“ unter dem Vorsitz von Angelika Rupf. Diesmal soll das Geld ukrainischen Schulkindern in Königstein helfen.

Der Leiter des Bad Vilbeler Kammerorchesters kündigte gut gelaunt den Pianisten Sergey Belyavskiy an, Schüler des legendären Lev Natochenny in Frankfurt, der neben Tourneen weltweit bereits in der Carnegie Hall in New York auftrat und der mit einem Benefizkonzert in der Paulskirche im März 2022 als Russe eine deutliche Position gegen Putins Angriff auf die Ukraine bezog.

Der 29-Jährige brillierte im Haus der Begegnung als Solist mit Liszts „Réminiscences de Don Juan“, eines der schwierigsten Werke für Pianisten, in dem Liszt Melodien aus Mozarts bekannter Oper transkribierte. Belyavskiys Hände flogen in atemberaubendem Tempo und mit Verve über die Tasten. Mit Mozarts 9. Klavierkonzert „Jeunehomme“, das Brendel einst als „pure Vollkommenheit“ beschrieb, brillierte der junge Pianist gemeinsam mit dem bestens disponierten Orchester, wunderbar angeleitet von Dirigent Klaus Albert Bauer, der auch Erster Gastdirigent der Philharmonie Czernowitz in der Ukraine ist. Die 245 Jahre alte Komposition in ihrer prächtigen Schönheit ergriff auch das Königsteiner Publikum.

Ein Höhepunkt dieses Abends war die „spirituelle Hymne der Ukraine“ (Bauer), die als solche traurige Berühmtheit seit Kriegsbeginn erlangte.

Als Zugabe versetzte der virtuose Furor des Pianisten in der Interpretation von Liszts „Danse macabre“ die Zuhörer in Schockstarre, und das alles ohne eine einzige Note vor Augen. Der Steinway blieb heil, die Künstler-Hände auch. Was für ein spannender Abend und sicher das beste Sommer-Sonntags-Event weit und breit.

Bauer empfahl zum Abschied eine Veranstaltung am Sonntag, 26. Juni, um 11.30 Uhr im Hochschulkonservatorium in Frankfurt, wo das Orchester Ukraine Tschernobyl klassische ukrainische Musik spielt.



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