Hilfe notwendiger denn je – Childaid Network legt Jahresbericht 2021 vor

Königstein
(kw) – Die Weltgemeinschaft war auf einem guten Weg, um weltweit immer mehr Kindern Zugang zu guter Grundbildung zu vermitteln. Doch die Corona-Lockdowns 2020 und 2021 haben diese Bemühungen deutlich zurückgeworfen. Im Schnitt haben die Kinder in den Projektgebieten von Childaid Network 18 Monate Unterricht verloren. Viele Drittklässler waren noch fast gar nicht in der Schule. Nun, wo die Schulen wieder öffnen, kommen viele Kinder nicht zurück. Die UN stellt vermehrt Kinderarbeit fest und misst eine wachsende Anzahl an Kinderehen und Kinderhandel. Für Childaid Network war dies 2021 ein Ansporn, die Projektarbeit deutlich auszuweiten. Im zweiten Corona-Jahr hat Childaid Network seine Projektreichweite verdoppelt.

Bildungslücken schließen

Ein neues ehrgeiziges Projekt von Childaid Network nimmt die durch Corona entstandenen Bildungslücken 2021-2023 in den Fokus. Schüler und Schülerinnen in 1.000 Dörfern im nordostindischen Bundesstaat Assam sollen erreicht werden, das Großprojekt ist im Sommer 2021 angelaufen. Hierfür werden neben 320 speziell qualifizierten Lehrern, die jeweils ein Schulcluster betreuen, auch 4.000 freiwillige Hilfslehrer mobilisiert, die die Kinder motivieren, mit ihnen spielen, vor allem aber Nachhilfe geben. Dabei werden sie durch eine eigens entwickelte und in lokaler Sprache verfügbare Lernplattform digital unterstützt. Mit 10 Euro pro Jahr ist es möglich, die Bildungslücken eines Kindes zu schließen. Die Regierung begrüßt diese Initiative ausdrücklich, engagiert sich mit eigenen Mitteln und wünscht sich eine Begleitung bei eigenen, ähnlichen Vorhaben.

Berufliche Qualifizierung

Ähnlich deutlich wuchs das Engagement der Stiftung 2021 im Bereich der beruflichen Qualifizierung. Mit drei Partnern weitete Childaid Network die Vorhaben zur Lehrlingsausbildung in Nepal und Nordostindien weiter aus. Auch hierbei sind mit den Rotariern und örtlichen Arbeitgebern viele lokale Ressourcen eingebunden. In den nächsten drei Jahren sollen zehntausende junge Menschen in dualen Programmen geschult werden, sodass sie nicht als Hilfsarbeiter in die Metropolen oder gar die Emirate auswandern müssen.

Kinderrechte stärken

Die Pandemie hat starke psychologische Folgen für viele Kinder in Südasien. Isolation, häusliche Gewalt und Verlustängste hinterlassen deutliche Spuren. Childaid Network hat deshalb 2021 mit lokalen Dorfkomitees an 86 Standorten Programme aufgesetzt, um Kinder zu stärken und ihnen zu helfen, ihre Rechte einzufordern. In den nächsten Jahren sollen schrittweise 80.000 Kinder erreicht und ein breites Netzwerk für Kinderrechte etabliert werden.

Projekte in schwierigem Umfeld

Trotz Pandemie und den damit verbundenen Lockdowns und Schulschließungen ist es dem Team um Dr. Martin Kasper im Jahr 2021 gelungen, dringend benötigte Hilfe zu den Ärmsten der Armen zu bringen.

Während der Schulschließungen konnte der Unterricht im Freien mithilfe freiwilliger Hilfslehrer und unter Einsatz digitaler Hilfsmittel fortgeführt werden.

Für ihren besonderen Einsatz für junge Menschen in Südasien in dieser schwierigen Zeit erhielt die Stiftung im März 2021 den mit 50.000 US Dollar dotierten und weltweit ausgeschriebenen Covid-19 Relief Preis des Schweizer Finanzdienstleisters UBS AG.

Rekordeinnahmen in 2021

Möglich wurde diese deutliche Steigerung der Projektaktivitäten durch ein Rekordergebnis bei den Einnahmen. Obwohl weiterhin Sponsorenläufe und Anlassspenden weitgehend ausfielen, konnte Childaid Network 2021 seine ideellen Einnahmen um 63% steigern.

Damit überstiegen die ideellen Einnahmen erstmals die Grenze von 4 Millionen Euro. Dennoch konnte Childaid Network seine Kosten stabil halten, die Kostenquote sank dadurch auf sparsame 4,2%.

Wachsendes Vertrauen

Diese schöne Entwicklung reflektiert das weiterwachsende Vertrauen von Spendern, Firmen, Netzwerken und Förderpartnern sowie der öffentlichen Hand.

Die Anzahl der Regelspender wurde deutlich erhöht. Organisationen, die Bildungsprojekte in Asien mit eigenen Mitteln nicht allein umsetzen können, bedienen sich zunehmend der organisatorischen Hilfe des Childaid Network Teams.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung förderte 2021 Childaid Network erstmals mit über einer Millionen Euro in zehn mehrjährigen Programmen und bestätigt der Stiftung damit Innovationskraft, Wirksamkeit und Sparsamkeit.

Mit Schwung in das Jubiläumsjahr

Das Jahr 2022 ist für Childaid Network das 15. Jahr seines Bestehens. Mit der #ChildaidNight wird dieser Anlass gewürdigt. Interessierte können live und digital dabei sein, wenn junge Erwachsene von der Förderung und Wegbegleitern berichten.

Das Event wird am 14. Mai ab 19.30 Uhr über den Youtube Kanal der Stiftung übertragen. Unter www.childaid.net/childaidnight kann bereits jetzt ein Trailer zur Gala abgerufen werden. Hier findet sich auch der direkte Zugang zum Live-Stream.

15 Jahre Einsatz für Bildung und Kinderrechte

„Wir haben das Schicksal von Hunderttausenden verändert”, zieht Dr. Martin Kasper eine erste Bilanz über die Stiftungsarbeit der vergangenen 15 Jahre. Und die Erfolgsgeschichte geht weiter. Waren es im Vorjahr bereits 100.000 Mädchen und Jungen, denen Childaid Network durch Bildungsangebote die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben ermöglichte, plant die Stiftung, 2022 voraussichtlich 150.000 junge Menschen zu fördern.

Die Projektarbeit kann mit einer Spende unter www.childaid.net/spenden oder per Überweisung an IBAN DE 96 5004 0000 0375 5055 00 unterstützt werden.

Mehr Informationen zu 2021 können dem gerade erschienenen Jahresbericht 2021 der Stiftung entnommen werden. Dieser kann unter spenderbetreuung[at]childaid[dot]net unter Angabe der Versandadresse angefordert oder unter www.childaid.net/infothek digital abgerufen werden.

Wegen der Corona-Pandemie haben die meisten Schüler 18 Monate Unterricht verloren – deswegen weitet Childaid Network seine Projekte deutlich aus.
Foto: Childaid Network

Entwicklung der Einnahmen und Projektausgaben 2017-2021 in TEuro der Stiftung Childaid Network
Grafik: Childaid Network

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