Konfirmanden pflanzen neuen Wald

Noch wohlbehütet unter dem Dach der Kirche: Jugendliche der Königsteiner Konfirmandengruppen freuen sich auf die Pflanzaktion „Konfiwald“. Foto: ksn

Königstein (kw) – Trockenheit, Stürme und der Borkenkäfer haben dem Taunuswald in den letzten Jahren sichtbar zugesetzt. Mancherorts wirkt die Landschaft deutlich verändert, weil große Fichtenwaldflächen gerodet werden mussten. Auch rund um Königstein sind die einschneidenden Folgen des Klimawandels nicht zu übersehen.

Die Königsteiner Konfirmanden der Jahrgänge 2021 und 2022 haben sich in ihrem ersten „Konfigottesdienst“ mit dem Thema der Schöpfung beschäftigt. Die Schöpfungserzählung am Anfang der Bibel hat nicht den Anspruch einer wissenschaftlichen Erklärung wie die Welt entstanden ist. Der Bibel geht es stattdessen stets um die Frage: Wie kann der Mensch in der Schöpfung zusammen mit den anderen Geschöpfen leben? Was ist aus Gottes Sicht die Aufgabe des Menschen in und mit der Schöpfung? Angesichts der globalen Welterwärmung sind das Fragen, die alle angehen. Auch wenn gegenwärtig die Entwicklung der Corona-Pandemie viel Aufmerksamkeit hat und braucht, müssen wir Antworten finden, um die fortschreitende Zerstörung der Natur aufzuhalten.

„Wiederaufforstung“! Diese Idee fällt bei den Jugendlichen der evangelischen Immanuel-Gemeinde im wahrsten Sinne des Wortes auf fruchtbaren Boden. Könnte man nicht eine der kahl gewordenen Waldflächen im Umkreis Königsteins neu bepflanzen und einen „Konfiwald“ wachsen lassen?

Diese Idee entstand im Gespräch zwischen Pfarrerin Katharina Stoodt-Neuschäfer und Carolin Pfaff. Sie ist Försterin und stellvertretende Geschäftsstellenleiterin beim Naturpark Hochtaunus. Dass Jugendliche sich für praktische Projekte begeistern lassen, weiß sie noch aus ihrer eigenen Konfirmandenzeit in der Immanuel-Gemeinde. Als forstliche Beraterin Naturpark Hochtaunus ist sie heute auf der Suche nach Menschen, die sich für die Wiederaufforstung und Pflege des Waldes interessieren und dabei tatkräftig mitwirken.

Nun nimmt ein schönes Projekt Konturen an: HessenForst wird gebeten, den Konfirmanden eine Fläche zuzuweisen, die dann von den Konfirmanden mit den passenden Setzlingen bepflanzt werden. Natürlich darf dabei ein Schutz der jungen Pflanzen gegen Wildverbiss nicht fehlen. Danach besuchen die Jugendlichen „ihren“ Wald regelmäßig und sehen nach dem Rechten. Sie übernehmen also nachhaltig Verantwortung, die nach dem zweijährigen Unterricht an die nächste Konfigruppe weitergegeben wird.

Damit ausreichend Setzlinge beschafft werden können, bitten die Jugendlichen jetzt schon um Spenden für die Pflanzaktion. Laut HessenForst ist bei einer Fläche von einem Hektar mit etwa 15.000 Euro für die Setzlinge zu rechnen. Mit ersten Gottesdienst-Kollekten und Spenden sind zehn Prozent der Summe bereits beisammen. Alle Spender erhalten natürlich eine steuerabzugsfähige Spendenquittung.

Die Pflanzaktion könnte entweder im November oder im nächsten Frühjahr starten. Die knapp 60 Konfirmanden haben im Übrigen nichts dagegen, wenn andere Gruppen sich der Aktion anschließen. Das setzt allerdings eine gute Planung voraus, für die Carolin Pfaff steht. Denn beim Pflanzen braucht man Platz und sollte in kleineren Gruppen unterwegs sein.

Alle, die sich für die Aktion interessieren, sind jetzt schon eingeladen, am Dienstag, 27. Oktober, ab 16 Uhr an einer lehrreichen Waldbegehung teilzunehmen, in der Carolin Pfaff alle Fragen zur Wiederbewaldung beantwortet.

Das Spendenkonto für die Aktion lautet:

Ev. Immanuel-Gemeinde

DE27 5019 0000 0301 2187 88

Zweck: „Konfiwald“



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